Der Versicherer Allianz Deutschland hat im Geschäftsjahr 2014 mit 32,1 Milliarden Euro einen Rekordumsatz erzielt (plus 6,9 Prozent im Vergleich zu 2013). Auch der Gewinn profitierte von einem vergleichsweise schadenarmen Jahr: Das operative Ergebnis erhöhte sich um knapp 64 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Ehrgeizige Ziele hat sich die Allianz vor allem in der Digitalisierung gesetzt.
Die Lebensversicherungssparte der Allianz steigerte ihre Beitragseinnahmen um 11,8 Prozent auf 19,0 Milliarden Euro (2013: 17,0 Milliarden Euro), teilte die Deutschland-Tochter von Europas größtem Versicherer am Donnerstag in Unterföhring bei München mit.
Dabei entwickelten sich die Einmalbeiträge besonders stark und stiegen um 26,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro (2013: 7,5 Milliarden Euro). Die laufenden Beitragseinnahmen stagnierten hingegen (plus 0,2 Prozent) und blieben mit 9,5 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
„Kunden bevorzugen mehr und mehr Produkte mit neuen Garantien“
Das Neugeschäft in der Lebensversicherung erhöhte sich deutlich um 25,1 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Hierbei stiegen die laufenden Beiträge um 7,7 Prozent und die Einmalbeiträge um 26,8 Prozent. Man habe damit den Marktanteil im Neugeschäft auf 30 Prozent ausgebaut, heißt es.
Nach Allianz-Angaben bevorzugten Kunden „mehr und mehr Produkte mit neuen Garantien“. Mehr als jeder zweite neuverdiente Euro, der in die privaten Altersvorsorgeprodukte der Allianz investiert wurde, stammte 2014 aus einem Vertrag mit neuen Garantien. Diese garantieren eine Mindestrente in Euro sowie den Erhalt der eingezahlten Beiträge und berechnen die Höhe der Rente auf Basis des Zinsniveaus zu Beginn der Auszahlungsphase.
Das Vorsorgekonzept „Perspektive“ verkaufte sich seit Produktstart im Juli 2013 bis Ende 2014 rund 93.400 Mal.
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Ausbleiben große Naturkatastrophen kam dem Schaden- und Unfallgeschäft zugute
Im Schaden- und Unfallgeschäft stiegen die Beitragseinnahmen um 2,9 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Die Neu- und Mehrbeiträge legten um 6,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu.
Weiterhin sei es der Schaden- und Unfallsparte gelungen, sowohl ihre Schadenbelastung als auch ihre Kostenquote zu senken. Damit ging die Schaden-Kosten-Quote, die in der Sachversicherung das Verhältnis von Kosten und Schadenaufwand zu den verdienten Beiträgen abbildet, von gerade so eben profitablen 99,5 auf 91,5 Prozent zurück.
Diese Entwicklung sei dadurch begünstigt worden, dass 2014 im Vergleich zum Vorjahr große Naturkatastrophen ausblieben. Doch selbst mit einer durchschnittlichen Elementarschadenbelastung hätte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 93,1 Prozent vermindert, heißt es seitens der Münchener. Die Kostenquote sank auf 25,8 Prozent (26,1 Prozent).
Allianz sieht Ziele des Zukunftsprogramms Sachversicherung „deutlich übetroffen“
Damit habe die Allianz Deutschland die Ziele des 2011 aufgesetzten „Zukunftsprogramms Sachversicherung“ – einen Umsatz von 9,5 Milliarden Euro, eine Schaden-Kosten-Quote von 95 Prozent und eine Kostenquote von 26 Prozent – deutlich übertroffen.
„Dies ist ein Erfolg unserer Investitionen in unsere Vertriebspartner und in innovative Produkte, nachhaltiger Verbesserungen in der Schadenbearbeitung und einer tief im Unternehmen verankerten Kostendisziplin“, erklärte Dr. Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland.
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