Eine Modellrechnung von Allianz Global Investors zeigt, dass die arbeitende Bevölkerung in fünf Ländern Europas schon 45 Prozent des europäischen Aktienkapitals besitzen könnte, wenn jeder Arbeitnehmer von 1992 bis 2014 monatlich 50 Euro in Aktien investiert hätte.
Für Hans-Jörg Naumer, Leiter Global Capital Markets & Thematic Research bei AllianzGI, steht fest: „Angesichts negativer bzw. minimaler Anleihezinsen, der demografischen und der technologischen Entwicklung müssen wir über zwei zentrale Herausforderungen neu nachdenken: Für die unrentierlichen Staatsanleihen muss ein Ersatz zum Aufbau von Vermögen und Vorsorgekapital gefunden werden, und wenn gleichzeitig die menschliche Arbeit und damit das Arbeitseinkommen durch den technologischen Wandel an Bedeutung verliert. Wäre es da nicht sinnvoll Maschinen für Menschen arbeiten zu lassen und Arbeits- durch Kapitaleinkommen zu ergänzen?“
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Breite Kapitalbeteiligung schon mit kleinen Beiträgen möglich
Naumer hat berechnet, dass eine breit angelegte Kapitalbeteiligung der Erwerbstätigen in Deutschland und Europa schon mit kleinen Beiträgen erreicht werden könnte. Eine Modellrechnung auf Basis historischer Daten verdeutlich dies.
Hätte jeder Erwerbstätige von Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich von 1992 bis 2014 monatlich 50 Euro in einen Sparplan mit europäischen Aktien investiert, würden sie nach Berechnungen von Allianz Global Investors heute ca. 45 Prozent des europäischen Aktienmarktes besitzen.
Die pro Person insgesamt eingesetzten 13.800 Euro hätten in Europa trotz zwischenzeitlicher Krisen eine Kapitalrendite von 11,19 Prozent jährlich d.h. insgesamt über 21.000 Euro erwirtschaftet, mehr als die Hälfte davon wäre aus Dividenden geflossen. Dabei zeigt sich, dass neben dem Durchschnittskosteneffekt, der bei Sparplänen für eine Glättung von Kursschwankungen sorgt, auch der Diversifikationseffekt zur Entfaltung gekommen wäre.
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