Allianz Global Investors (Allianz GI) sammelte hierzulande im vergangenen Geschäftsjahr 2009 zusätzliche Kundengelder in Höhe von 4,2 Milliarden Euro ein. Während institutionelle Anleger sechs Milliarden Euro beisteuerten, zogen private Investoren allerdings 1,8 Milliarden Euro ab.
Die Problem-Kategorie im Retail-Geschäft der Frankfurter waren Geldmarktprodukte, aus denen insgesamt 4,4 Milliarden Euro abflossen. In Aktienfonds haben Privatkunden dagegen unterm Strich 0,5 Milliarden Euro und in Rentenfonds 1,6 Milliarden Euro eingezahlt.
Die Angebotspalette wird weiter schrumpfen: Um 118 Fonds hat die Fondstochter des Allianz-Konzerns – auch anlässlich der Cominvest-Übernahme Anfang 2009 – den Katalog bereits verkleinert. „Dies wirkt sich positiv auf die Transparenz und letztlich auch auf die Effizienz unseres Angebots aus“, sagt Co-CEO Dr. Thomas Wiesemann. 2010 sollen rund 100 weitere Fonds folgen.
Dass Allianz GI nach dem Verkauf der Dresdner Bank ohne eigenen Bankvertrieb auskommen muss, will James Dilworth, seit Oktober 2009 CEO bei Allianz GI in Deutschland, zu einem Vorteil machen: „Wir wollen den anspruchsvollen Bedürfnissen verschiedener Kundensegmente gerecht werden und uns als Lösungsanbieter für unterschiedliche Vertriebspartner positionieren. Das funktioniert nur, wenn unser Portfolio stimmig ist: angefangen vom Produktangebot und der Performance über unseren Service bis hin zum persönlichen Einsatz jedes Einzelnen.“
Absatzpotenzial dank europäischer Harmonisierung
Den Start in 2010 sehen Dilworth und Wiesemann als geglückt an: Die ersten beiden Monate 2010 hätten ein deutliches Absatzplus gebracht. Das zusätzliche Vermögen habe bis Anfang März bei sieben Milliarden Euro gelegen, 2,9 Milliarden Euro in Publikumsfonds und 4,2 Milliarden Euro in Spezialfonds. International hatte Allianz GI bereits im Vorjahr sowohl von privaten als auch von professionellen Kunden Zuflüsse verzeichnet.
Zusätzliche Wachstumsimpulse erwartet Wiesemann von einer verstärkten Zusammenarbeit auf europäischer Ebene: „Mit der Harmonisierung des regulatorischen Rahmens gleichen sich die Bedingungen zunehmend europaweit an. Mit unserer Präsenz in 13 europäischen Ländern werden wir davon profitieren, dass wir unser Produkt- und Lösungsangebot sowie unsere vertriebsunterstützenden Aktivitäten europaweit skalieren können.“ (mr)
Foto: Shutterstock