Die Allianz hat die verschärften Kapitalanforderungen in ihrem deutschen Lebensversicherungsgeschäft locker erfüllt. Auch ohne die Anwendung erleichternder Übergangsregeln erreichte der größte deutsche Lebensversicherer Ende 2016 eine Solvabilitätsquote von 379 Prozent.
Die hiesigen Versicherer müssen bis zu diesem Tag erstmals die Quoten für ihre einzelnen Versicherungsgesellschaften veröffentlichen. Sie sollen zeigen, wie gut die Unternehmen für Finanzmarktkrisen und andere Extremereignisse gerüstet sind. Werte von unter 100 Prozent gelten als kritisch.
Um diese Marke nicht zu reißen, können die Versicherer in den ersten 16 Jahren erleichternde Übergangsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern hat die Allianz Leben darauf verzichtet. Sonst hätte ihre Quote 660 Prozent betragen. Wegen unterschiedlicher Berechnungsweisen sind die Quoten unterschiedlicher Versicherer untereinander nur schwer vergleichbar. Experten warnen auch davor, diese Zahlen als einzige Kenngröße für die Stabilität eines Versicherers heranzuziehen.
Versicherer sollen extreme Ereignisse verkraften können
Nach den seit 2016 geltenden Kapital- und Aufsichtsregeln „Solvency II“ sollen Versicherer über so viel Kapital verfügen, dass sie selbst extreme Ereignisse verkraften können, die im Mittel nur alle 200 Jahre zu erwarten sind. Dazu zählen etwa Großschäden durch verheerende Naturkatastrophen sowie extreme Turbulenzen an Aktien- und Anleihemärkten. (dpa-AFX)
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