Die Allianz Private Krankenversicherung bietet ihre Tarif-Serie Aktimed wieder an, die im Juli nach einem Rechtsstreit mit der Finanzaufsicht Bafin vom Markt genommen wurde. Der Versicherer teilt mit, dass die Tarife gemäß den Vorgaben des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts nachkalkuliert wurden. Damit hat die Allianz ab sofort wieder Vollversicherungsschutz für alle Kundengruppen im Programm.
Im Konflikt zwischen Bafin und Allianz ging es um die Frage, ob der Versicherer von Tarifwechslern erhöhte Beiträge, sogenannte Tarifstrukturzuschläge, verlangen darf. Die Aufsicht war der Meinung, dass diese Praxis Neukunden aus ungerechtfertigt bevorzugt. Dieser Einschätzung schloss sich auch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig an. Darauf hin wurde das Neugeschäft mit der Tarif-Serie gestoppt.
Aktimed-Kunden, die einen Tarifstrukturzuschlag gezahlt hatten, erhielten diesen laut Allianz bereits rund vier Wochen nach dem Urteil zurück. Für Bestandskunden werde es zum Ausgleich für den Wegfall des Tarifstrukturzuschlages keine Beitragserhöhung geben, so der Versicherer. Beitragserhöhungen zum Ausgleich von Kostensteigerungen im Gesundheitswesen sollen davon unberührt bleiben.
Die nachkalkulierten Beiträge liegen der Allianz zufolge durchschnittlich etwa zwölf Prozent über den bisherigen Beiträgen. Dafür sollen sie bereits neueste Kostensteigerungen im Gesundheitswesen berücksichtigen. Der Versicherer weist außerdem darauf hin, dass die Aktimed-Tarife seit der Einführung vor vier Jahren eine hohe Beitragsstabilität aufwiesen. (hb)
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