Allianz Trade Risikoatlas: Deutschland steht vor massiven Herausforderungen

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Der Die disruptive Phase hat auch Folgen für den Welthandel.

Geopolitische Risiken und Unsicherheiten im Welthandel haben Folgen. Welche, zeigt der neue Länder Risikoatlas der Allianz Trade.

Für den zweiten Allianz Trade Länder-Risikoatlas hat der Kreditversicherer die mittelfristigen wirtschaftlichen, politischen und strukturellen Risiken sowie Zahlungsausfallrisiken in 83 Ländern unter genauer die Lupe genommen. Und er zeigt für 2024 eine deutliche Verbesserung der globalen Länderrisiken. 48 Volkswirtschaften wurden hochgestuft, insbesondere in Lateinamerika, Europa und Asien-Pazifik. Dagegen mussten nur fünf Volkswirtschaften eine Herabstufung hinnehmen, darunter Israel, Bahrain und Kuwait. Deutschland bleibt – trotz wirtschaftlicher Schwäche und geopolitischer Unsicherheiten – mit der Risikobewertung AA1 stabil.

Deutschland: Robuste Wirtschaft trotz Unsicherheiten

Laut Allianz Trade CEO Milo Bogaerts steht die deutsche Wirtschaft vor einer der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit. „Viele Krisen treten gleichzeitig auf, was Unternehmen vor enorme Herausforderungen stellt. Dennoch haben deutsche Firmen in der Vergangenheit bewiesen, dass sie krisenfest sind“, sagt Bogaerts.


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Trotz steigender Insolvenzen, bevorstehender Wahlen und eines drohenden Handelskonflikts mit den USA bleibt die Widerstandsfähigkeit hoch. Allerdings prognostizieren die Allianz Trade Ökonomen für 2025 ein mageres BIP-Wachstum von nur 0,4 Prozent, das durch zunehmenden Protektionismus und geopolitische Unsicherheiten weiter belastet werden könnte.

Wirtschaftliche Neuausrichtung notwendig

Die deutsche Wirtschaft braucht laut dem Experten eine strategische Neuausrichtung. Zentral sind dabei Investitionen in die grüne Transformation, Innovationen und die Erneuerung der öffentlichen Infrastruktur. Auch der Abbau von Bürokratie sowie Reformen in Steuer-, Renten- und Arbeitsmarktpolitik werden als entscheidend angesehen. Die deutsche Wirtschaft muss sich zudem als starke Kraft in Europa positionieren und für faire Handelsbeziehungen eintreten, um in einer zunehmend fragmentierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Handelsrisiken wachsen: Zölle als Belastung für Unternehmen

Der globale Handel wächst zwar weiterhin, bleibt jedoch unter dem langfristigen Durchschnitt. „Deutschland profitiert von seinem internationalen Handel, doch ab 2025 könnte es schwieriger werden“, warnt Bogaerts. Die USA haben China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands überholt. Doch genau hier drohen durch protektionistische Maßnahmen und Zölle neue Handelskonflikte, die deutsche Unternehmen erheblich treffen könnten.

Mut zu Investitionen gefordert

Viele Unternehmen zögern aktuell mit Investitionen, doch laut Allianz Trade ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Weichen für die Zukunft zu stellen. „Gerade jetzt sind Investitionen in nachhaltige Technologien, Forschung und Entwicklung sowie Künstliche Intelligenz entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Bogaerts. Wer nicht rechtzeitig handelt, riskiert langfristige Nachteile.

Weltweite Länderrisiken nehmen ab

Laut Allianz Trade Senior Volkswirt Luca Moneta wurden besonders Schwellenländer in Lateinamerika, aufstrebende europäische Märkte und der asiatisch-pazifische Raum hochgestuft. Dies entspricht 17 % des globalen BIP. Hingegen verschlechterte sich die Lage in Bahrain, Israel und Kuwait aufgrund geopolitischer Spannungen und fallender Rohölpreise.

Geopolitische Unsicherheiten bleiben dominierender Faktor

Trotz verbesserter globaler Wirtschaftsaussichten bleiben geopolitische Risiken eine Herausforderung. „Zwei Drittel der Hochstufungen basieren auf kurzfristigen Indikatoren, was bedeutet, dass diese Verbesserungen nicht unbedingt nachhaltig sind“, warnt Aylin Somersan Coqui, CEO von Allianz Trade. Unternehmen sollten daher geopolitische Risiken und zunehmenden Protektionismus genau beobachten, um ihre Wachstumsstrategien entsprechend anzupassen. Die globale Lieferkettensituation bleibt komplex, wodurch das Monitoring von Länderrisiken immer wichtiger wird.

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