Allianz denkt über Trennung von alten Versicherungsverträgen nach

Europas größter Versicherer Allianz will sich möglicherweise von einem Großteil seiner alten Versicherungsverträge trennen.

Seit Mai 2015 leitet Vorstand Oliver Bäte Europas größten Versicherer.

Wie Vorstandschef Oliver Bäte der „Financial Times“ (Montag) sagte, schaut sich der Konzern dazu weite Teile seines Geschäfts an, das „gigantische“ Mengen an Eigenkapital beanspruche. Der Konzern betonte allerdings, deutsche Lebensversicherungsverträge seien von den Überlegungen nicht betroffen. Es gehe um Teile des Auslandsgeschäfts.

Versicherer können Kapitalanforderungen deutlich verringern

Grund für das Vorhaben sind die anhaltenden Niedrigzinsen. Sie machen es besonders auch deutschen Versicherern immer schwerer, die Renditen für alte Lebensversicherungsverträge mit hohen Garantiezinsen zu erwirtschaften.

Immer mehr Versicherungsunternehmen geben alte Vertragsbestände samt Kapitalanlagen und Zahlungsverpflichtungen daher an Rückversicherer und andere Unternehmen ab, die die Verträge bis zum Ende der Laufzeit fortführen. Unternehmen wie die Allianz können so ihre künftigen Kapitalanforderungen deutlich verringern. Als Käufer fungieren in solchen Fällen unter anderem Gesellschaften wie der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re und die Nummer drei Hannover Rück.

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Swiss Re übernimmt Lebensversicherungs-Abwickler

Von wie vielen Policen mit welchem Volumen sich die Allianz trennen könnte, ließ Bäte offen. Genauere Aussagen könnten beim Investorentag des Konzerns im November fallen.

Erst vergangene Woche hatte die Swiss Re angekündigt, den britischen Lebensversicherungs-Abwickler Guardian Financial Services zu übernehmen. Die Schweizer bezahlen dafür 1,6 Milliarden britische Pfund (2,2 Milliarden Euro). Sie ziehen damit rund 900.000 Lebens- und Rentenversicherungsverträge aus Großbritannien und Irland an Land und wollen damit ihren Gewinn nach oben treiben.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Allianz

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