Der Versicherer Allianz verzahnt Vertrieb und Betrieb enger miteinander und reagiert damit auch auf die Kritik eigener Vertreter. Über die Details sprach Cash.Online mit Andree Moschner, seit Juli 2010 Vorstand der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG.
Cash.Online: Die Allianz-Vertreter sehen bei dem 2006 eingeführten Betriebsmodell noch Verbesserungsbedarf. Wo hakt es derzeit noch konkret?
Moschner: Im Jahr 2006 wurden die bis dahin weitgehend selbständigen Einheiten der Leben-, Sach- und Krankenversicherung der Allianz in Deutschland zusammengeführt und die einzelnen Vertriebseinheiten in der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG gebündelt. Dieser Schritt war erforderlich, um die Voraussetzungen für ein Unternehmen zu schaffen, das seine Kunden zentral in den Mittelpunkt des eigenen Handelns stellt. Durch eine Angleichung der unterschiedlichen IT-Systeme, Prozesse und Strukturen in den einzelnen Einheiten wurde die Basis für eine gut abgestimmte, kundenorientierte Arbeitsweise geschaffen. Diese Neuordnung war eine der größten, die in einem deutschen Unternehmen jemals umgesetzt wurde. Sie hatte Auswirkungen auf Mitarbeiter, selbständige Vertreter und angestellte Verkäufer. Dass eine derartige Umstellung Startschwierigkeiten mit sich brachte, ist aus meiner Sicht ganz normal. Auch mussten sich Vertreter wie Innendienstmitarbeiter erst an die neuen Abläufe gewöhnen – dem einen fiel dies leichter, dem anderen etwas schwerer. Wichtig aber ist, dass man sein Ziel fest im Blick behält und schrittweise erkannte Verbesserungsmöglichkeiten umsetzt.
Cash.Online: Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?
Moschner: Häufige Kritikpunkte von Vertretern und deren Kunden waren in der Vergangenheit insbesondere die Erreichbarkeit unserer Servicecenter, Schwierigkeiten im zentralen Posteingangszentrum in Berlin sowie die Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Betrieb. Hier sind wir mittlerweile ein großes Stück voran gekommen. Das erkennen auch immer mehr Vertreter an und sehen die Allianz hier inzwischen auf einem sehr guten Weg. So geht auch die Zahl der diesbezüglichen Vertreterbeschwerden schon seit einiger Zeit messbar und kontinuierlich zurück.