Das neue Ziel gehört zu den Vorhaben der „Net Zero Asset Owner Alliance“, einem Zusammenschluss von mittlerweile 33 großen internationalen Kapitalanlegern, die zusammen fünf Billionen Euro verwalten. An der Initiative beteiligt sind unter anderem auch die Munich Re und die Schweizer Versicherer Zurich und Swiss Re. Die Finanzbranche wird seit Jahren von Umweltinitiativen weltweit unter Druck gesetzt, ihre Marktmacht für den Klimaschutz einzusetzen.
Zu den Plänen der Allianz sagte Thallinger: „Das gilt zunächst für bestimmte Assetklassen: gelistete Aktien und Unternehmensanleihen. Auch das Immobilienportfolio wird bis 2025 auf einen 1,5-Grad-Pfad gebracht.“ Das bezieht sich auf das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Weitere Assetklassen sind in Vorbereitung. Schrittweise werden wir so unsere gesamten 800 Milliarden Euro Kapitalanlagen aus dem Versicherungsgeschäft abdecken.“
Um den weltweiten Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren, wollen die Finanzfirmen ihren Einfluss auf die Unternehmen nutzen, deren Papiere sie halten. „Mit dieser Selbstverpflichtung haben wir die Glaubwürdigkeit, auf die Unternehmen zugehen zu können, um mit diesen über eine Reduktion ihrer Emissionen zu diskutieren“, sagte Thallinger.
Ertrag soll nicht leiden
Der Grund für den Start mit Aktien, Unternehmensanleihen und Immobilien wird genannt: Bei diesen drei Assetklassen gebe es im Moment eine deutlich bessere Datenlage zu den Emissionen als bei anderen Assetklassen. Nicht inbegriffen in dem Klimaplan sind bislang die noch höheren Summen, die Kunden bei den zwei Allianz-Vermögensverwaltern AGI und Pimco angelegt haben.
Der Ertrag soll nicht leiden: „Wir glauben, dass es das Risiko-Rendite-Profil klar verbessert, wenn man das Thema Nachhaltigkeit bei den Investmententscheidungen so umfänglich wie möglich berücksichtigt“, sagte Thallinger. (dpa-AFX)