Asset Manager orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen immer stärker am Vergleichsindex, um Risiken zu umschiffen, die sich durch aktives Management ergeben. Das zeigt eine aktuelle Studie von Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, und der Privatuni WHU.
Der sogenannte Tracking Error, die Abweichung der untersuchten Portfolios von ihren Benchmark-Indizes, ist bei den analysierten Anlagen mit einem Durchschnittswert von 1,31 im internationalen Vergleich sehr niedrig und im Laufe der Analyse sogar immer weiter gesunken.
Lutz Johanning, Professor für empirische Kapitalmarktforschung an der WHU, zu den Ergebnissen: „Investoren haben zwar für ein aktives Fondsmanagement gezahlt, aber nur sehr Benchmark nahe Portfolios erhalten.“ Im Ergebnis hätten die untersuchten Masterfonds ihren Wert zwischen 2003 und 2008 im Schnitt nur um 6,58 Prozent pro Jahr gesteigert. Dax, Eurostoxx und Co. erzielten im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von 6,87 Prozent.
Fazit der Untersuchung: Profi-Anleger in Deutschland bezahlen viel Geld dafür, dass ihre Vermögen uneffizient eingesetzt werden. Das hätten sie mit Investitionen in Index- oder passive Spezialfonds wesentlich günstiger haben können, meint Studienautor Peter Flöck.
Erstmals wurde mit der Analyse von Vermögenswerten in Höhe von 50 Milliarden Euro eine Erhebung geliefert, die nicht auf Umfragen, sondern auf realen Werten basiert. (hb)