Der Lebens- und Krankenversicherer Alte Leipziger-Hallesche plant, seinen Aktienbestand von fünf auf zehn Prozent zu verdoppeln. Mit Verweis auf eine Eigenkapitalbasis von 516 Millionen Euro erklärte Vorstandschef Dr. Walter Botermann: „Wir können uns die Erhöhung der Aktienquote trotz Solvency II leisten.“
Der Versicherer aus Oberursel teilte im Rahmen der Bilanzpräsentation 2011 mit, dass man Ende vergangenen Jahres erstmals wieder Aktien ins Anlageportfolio aufgenommen hatte. Deren Anteil liege derzeit, genau wie der Immobilienbestand, bei rund fünf Prozent und sei ausschließlich in Deutschland investiert, so Botermann. Für die nächsten Jahre sei eine Erhöhung der Wertpapierquote auf zehn Prozent geplant, auch der Immobilienanteil soll künftig weiter ansteigen, ergänzte der Vorstandschef.
Mit der Entscheidung, etwas mehr Risiko zu wagen, trägt der Versicherer der Niedrigzinsphase Rechnung, die zunehmend auf die Ertragsaussichten der Versicherten drückt. So gab sich Botermann besorgt, dass die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in diesem Jahr erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik unterhalb des Inflationsniveaus lag.
Im Gegensatz zu Staatsanleihen erfordern Aktien eine Eigenkapitalunterlegung durch den Versicherer: Die ab 2014 geltende Eigenkapitalrichtlinie Solvency II sieht vor, dass Investments in Aktien mit 40 Prozent Eigenkapital unterfüttert werden sollen. Hier sei die Alte Leipziger-Hallesche allerdings gut aufgestellt, erklärte Botermann. So habe man die Eigenmittelbasis kontinuierlich ausbauen können: Zwischen 2007 und 2011 legte der Eigenkapitalbestand von 346 Millionen Euro auf 516 Millionen Euro zu (plus 49 Prozent).
Auch im Bruttobeitragsgeschäft 2011 konnte der Versicherer zulegen. Bei der Alte Leipziger Leben lag das Plus bei sieben Prozent, der Krankenversicherer Hallesche erzielte einen Zuwachs von fünf Prozent (siehe Grafik).
Der Kapitalanlagenbestand des Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2011 auf rund 18,5 Milliarden Euro (2010: 17,8 Milliarden Euro). Laut Konzernangaben ist der Bestand zu 98 Prozent in Deutschland angelegt. (lk)
Foto und Grafik: Alte Leipziger