Alte Leipziger senkt Zinsüberschussbeteiligung

Die Alte Leipziger wird die Zinsüberschussbeteiligung in der Lebensversicherung ab dem 1. Januar 2012 um 0,25 Prozentpunkte reduzieren. Als Gründe nennt der Versicherer die anhaltende Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt sowie die Vorbereitung auf Solvency II.

alte_leipziger firmensitzDie Lebensversicherungskunden der Alten Leipziger müssen mit Beginn des nächsten Jahres auf Rendite verzichten: Die laufende Verzinsung ihrer Police beträgt dann nur noch 3,85 Prozent statt 4,10 Prozent. Die Gesamtverzinsung wird mit 4,55 Prozent allerdings auch weiterhin oberhalb von vier Prozent liegen, da hier noch der Schlussüberschussanteil sowie die Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven einfließen.

Die Alte Leiziger ist der erste Lebensversicherer, der eine Reduzierung der Überschussbeteiligung bekannt gegeben hat. Weitere Anbieter könnten allerdings folgen, denn die dauerhaft niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten bereiten der Branche zunehmend Probleme. So erzielen Investitionen in Staatsanleihen mit guter Bonität gegenwärtig nur noch Erträge von weniger als zwei Prozent.

Dies wirkt sich auf die Alte Leipziger besonders aus, da sie in ihrer Kapitalanlagepolitik nach eigenen Angaben vornehmlich auf die Vermeidung von Bonitätsrisiken setzt und sich insbesondere auf deutsche Bundesobligationen konzentriert. Staatsanleihen in den von der Schuldenkrise besonders betroffenen Ländern Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien finden sich demnach nicht im Portfolio des Versicherers. Gleiches gelte für US-Anleihen.

Mit der Absenkung der Zinsüberschussbeteiligung bereitet sich die Alte Leipziger zudem auf die erhöhten Eigenkapitalanforderungen durch Solvency II vor. Diese gelten ab 2013, müssen allerdings erst ein Jahr später angewendet werden. Das Eigenkapital des Versicherers belief sich Ende 2010 auf rund 470 Millionen Euro und wird 2011 erneut deutlich erhöht werden, teilte das Unternehmen mit. Nach eigenen Angaben wies die Alte Leipziger Leben im vergangenen Geschäftsjahr mit rund drei Prozent der Kapitalanlagen die höchste Eigenkapitalquote unter den 20 größten deutschen Lebensversicherern auf. (lk)

Foto: Alte Leipziger

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