Apano wirft Politik Ablenkungsmanöver vor, Schroders bringt zweiten Ucits-Hedgefonds

Die Investmentgesellschaft Apano begrüßt europaweit einheitliche Regeln für Hedgefonds. Ein Schritt hin zur Bewältigung der aktuellen Krise stellt dies aus Sicht des Unternehmens allerdings nicht dar. Der britische Vermögensverwalter Schroders kündigt währenddessen einen zweiten Fonds auf seiner Hedgefonds-Plattform Sicav Schroder Gaia an – genormt nach der europäischen Investmentfonds-Richtlinie Ucits.

hedgesDer Schwellenlandfonds Schroder Gaia Sloane Robinson Emerging Markets wird am 30. Juni dieses Jahres aufgelegt. Eine Zulassung für den öffentlichen Vertrieb in Deutschland und Österreich soll folgen. Auf der in Luxemburg domizilierten Ucits-III-Plattform Gaia bietet Schroders regulierte Hedgefonds an, die von externen Managern verwaltet werden.

„Die Produkte des Hedgefonds-Managers Sloane Robinson waren bislang für deutsche und österreichische Anleger nicht erhältlich. Diesen Zugang ermöglichen wir jetzt auf unserer Gaia-Plattform“, erklärt Achim Küssner, Sprecher der Geschäftsführung der Schroder Investment Management GmbH für Deutschland, Österreich, die Benelux-Länder und Osteuropa.

Unterdessen begrüßt Alternative-Investment-Spezialist Apano die von den EU-Finanzministern beschlossene Regulierung für die große Mehrheit der Hedgefonds, die nicht wie das neue Schroders-Produkt der europäischen Ucits-Norm entsprechen.

Einige Eckpunkte: Gemäß dem geplanten AIFM-Standard müssen alle Fondsmanager, die in der EU tätig sind und mehr als 100 Millionen Euro verwalten, sich nun  bei den nationalen Aufsichtsbehörden um eine Europa-Zulassung bemühen und gleichzeitig transparenter werden. Unter anderem sollen sie die Risiken ihrer Anlagen, ihr Risikomanagement, ihre Investmentstrategien, ihre Beteiligungen und ihre Fremdkapitalaufnahme offener als bislang darlegen.

Aktionismus löst aber Probleme nicht

„Wir begrüßen diese Art der Regulierung insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie dazu beitragen wird, eine ganze Branche von ihrem Image einer völlig unregulierten Anlageklasse zu befreien“, kommentiert Markus Sievers, geschäftsführender Gesellschafter von Apano: „Dort wird nichts gefordert, was in der Hedgefonds-Branche nicht schon längst Management-Standard wäre. Lediglich das Verbot einiger Formen der Leerverkäufe stellt eine Einschränkung der Möglichkeiten dar.“

Ihr eigentliches Ziel verfehlt die Regulierung nach Sievers Einschätzung allerdings: „Einen Schritt hin zur Bewältigung der aktuellen Krise stellt dies nicht dar. Die beschlossene Regulierung bekämpft nicht die Ursachen. Der Auslöser der Krise sind nicht etwa imaginäre Zusammenrottungen von Spekulanten, sondern die Regierungen der EU-Staaten selbst“.

So sei in den Mitgliedsländern der Europäischen Union in den vergangenen Jahrzehnten ein gigantischer Schuldenberg angehäuft worden, sagt Sievers: „Solange die Politik nicht bereit ist, ihren Teil der Schuld an der Misere zu akzeptieren, wird die Krise nicht entschärft werden“. (mr)

Foto: Shutterstock

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