Die Große Koalition hat sich auf einen Kompromiss bei der Grundrente geeinigt. Ab Januar 2021 sollen schätzungsweise zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Rentner in Deutschland einen Zuschlag erhalten. Vor allem Frauen sollen von der Grundrente profitieren.
Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts zeigt, sind Frauen in Deutschland besonders stark von Altersarmut gefährdet. Im vergangenen Jahr lag die Armutsgefährdungsquote für Männer ab 65 Jahren bei 12,7 Prozent. Bei gleichaltrigen Frauen war sie mit 16,4 Prozent deutlich höher.
Eine Voraussetzung für die Grundrente ist neben einem niedrigen Einkommen allerdings, dass die Betroffenen mindestens 35 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Auch wenn keine harte Grenze, sondern eine „kurze wirksame Gleitzone“ eingeführt werden soll, schließt diese Regelung viele Frauen aus, die für die Kindererziehung einige Jahre zuhause geblieben sind.
Der Einigung bei der Grundrente waren zähe Verhandlungen vorausgegangen. CSU-Chef Markus Söder sprach von einem „Gerechtigkeits- und Leistungspaket“. Mit der Grundrente würde „die Halbzeitbilanz der großen Koalition perfekt abgerundet“.
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