Und natürlich muss die Riester-Rente sein. Sie ist besonders geeignet für junge Frauen, weil sie quasi „mitwächst“. Vier Prozent vom Brutto abzüglich der Zulage sind verkraftbar.
Ist Familiengründung geplant, muss eine junge Frau bekanntlich während der Elternzeit nur fünf Euro monatlich in den Riester-Vertrag einzahlen und bekommt trotzdem die hohen Zulagen von 300 Euro im Jahr für das Baby und 154 Euro für sich selbst. Wenn das kein lukrativer Sparvertrag ist.
Verliebt, verlobt, versorgt?
Ein großes Anliegen ist mir aufzuzeigen, dass für viele junge Frauen der längere Ausstieg aus dem Beruf und Rückzug auf die Familie der direkte Weg zur Altersarmut ist.
Wir kennen viele ältere Frauen, die ihrem Mann den Rücken für seine berufliche Karriere frei gehalten haben und dann häufig selbst mit dem Rücken zur Wand stehen, wenn der Partner eine neue Beziehung eingeht: Die Kinder aus dem Haus, die Ehe zu Ende, beruflicher Wiedereinstieg kaum möglich mangels Erfahrung. Die anteilige Rente aus dem Versorgungsausgleich bei Scheidung „zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“ wie es so drastisch heißt. So weit kann und darf es nicht kommen.
Lieber jetzt unromantisch als später arm
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, junge Frauen darauf hinzuweisen, welch verheerende Auswirkungen bei der Rente lange Berufsabstinenz hat und wie negativ sich viele Jahre Teilzeitarbeit auswirken. Wer trotzdem in Übereinstimmung mit dem Partner längere Zeit aus dem Beruf aussteigt, und das sind nun mal meist die Frauen, muss unbedingt aus dem Familieneinkommen einen Ausgleich für Renteneinbußen erhalten z.B. in Form einer privaten Rentenversicherung oder eines Fondssparplans.
Träumen ist gut, planen ist besser. Dann ist sie erreichbar, die finanzielle Unabhängigkeit, die sich so viele junge Frauen wünschen.
Autorin Helma Sick ist seit 25 Jahren unabhängige Finanzberaterin, Buchautorin und Kolumnistin.