Die Mehrheit der Bundesbürger kann nicht einschätzen wie hoch ihr monatliches Einkommen im Ruhestand sein wird, so eine Allensbach-Umfrage für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zudem sei die Altersvorsorge für viele Bundesbürger kein Thema.
Für die repräsentative Studie hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV vom 1. bis 12. März 2015 insgesamt 1.524 Männer und Frauen befragt. Lediglich 29 Prozent der Befragten geben demnach an, ihre Alterseinkünfte ungefähr beziffern zu können. 62 Prozent sehen sich dazu nicht in der Lage und weitere neun Prozent beantworteten die Frage nicht.
Größe der Versorgungslücke unbekannt
Da ein Großteil der Befragten ihr voraussichtliches Einkommen im Alter nicht angeben können, sei Ihnen auch die Größe ihrer Versorgungslücke unbekannt. Daher ist der Studie zufolge für knapp 60 Prozent die Frage nach der erforderlichen monatlichen Sparsumme unmöglich zu beantworten.
Die Studienergebnisse offenbaren zudem, dass die Deutschen tendenziell weniger ansparen, als ihrer eigenen Einschätzung notwendig wäre, um ein ausreichendes Alterseinkommen zu erzielen. So legen demnach 14 Prozent der Befragten weniger als 100 Euro im Monat für die Altersvorsorge zurück, obwohl nur drei Prozent meinen, dass diese Summe ausreichend ist.
Als erschreckend wertet der GDV zudem, dass laut der Studie 15 Prozent zumindest derzeit überhaupt nicht finanziell für ihr Alter vorsorgen. In Anbetracht der immer größer werdenden Rentenlücke sei zudem alarmierend, dass sich ein großer Teil der Deutschen gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge befasse. Diese Schlussfolgerung zieht der GDV aus der Tatsache, dass fast 40 Prozent der Befragten ihre laufenden monatlichen Ausgaben für die private Altersvorsorge nicht kennen.
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„Um den Bürgern mehr als nur ein Gefühl für ihre Einkommenssituation im Alter zu geben, brauchen sie verständliche und umfassende Informationen. Sinnvoll wäre der Aufbau einer Online-Plattform, auf der jeder via PC, Tablet oder Smartphone den aktuellen Stand seines Altersvorsorgekontos ablesen kann – aufgeschlüsselt nach gesetzlicher Rente, betrieblicher und privater Altersvorsorge“, meint GDV-Präsident Alexander Erdland. (jb)
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