Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) hat sich auf einem Kongress zum Thema Altersvorsorge in Berlin für den Erhalt des Drei-Säulen-Modells ausgesprochen. „Alle drei Säulen sollen sich gesund weiterentwickeln, das ist momentan aber nicht der Fall“, so die Ministerin.
„Wir leben in einer Zeit der großen Verunsicherung“, sagte Nahles. Die Verunsicherung der Bürger beziehe sich auch auf die sozialen Sicherungssysteme, die bei der Suche nach Halt und Stabilität eine wichtige Rolle spielten. „Das Thema Rente ist dann meistens nicht weit weg“, so Nahles. Deshalb sei die Rente zum Ende der Legislaturperiode noch mal zu einem wichtigen Thema geworden. Das neue Rentenkonzept habe die Bundesregierung vorgelegt, um die Diskussion zu versachlichen.
Man könne auch künftig nicht auf das Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher Rente, betrieblicher und privater Altersvorsorge verzichten, betonte Nahles. Es gebe aber noch einiges zu tun. Bei der gesetzlichen Rente sei entscheidend, für Stabilität des Rentenniveaus und Generationengerechtigkeit zu sorgen. „Wenn junge Leute nicht das Gefühl haben, dass sie später auch selbst von ihren Beiträgen profitieren werden, bröckelt das ganze System.“ Nahles sagte, sie habe die Assekuranz in der Vergangenheit schon mehrfach verdächtigt, entsprechende Ängste in der Bevölkerung zumindest nicht zu zerstreuen und bat die Branche um Mäßigung.
Neue Impulse durch bAV-Reform
Mit Blick auf die zweite Säule erklärte Nahles, dass es gute Gründe gebe, die betriebliche Altersvorsorge zu stärken. Man habe mit der bAV-Reform neue Impulse setzen wollen und einen weiteren Durchführungsweg initiiert, um die Verbreitung in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu verbessern. Nahles sagte, sie sei zuversichtlich, dass die Reform wirken wird. Sie sei allerdings nicht sicher, ob das Prinzip der Freiwilligkeit auf Dauer funktioniert. Die Ministerin erklärte aber ihre Bereitschaft, dem System noch mehrere Jahre lang eine Chance zu geben.
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