Altersvorsoge reloaded: „Jeder der pfiffig ist, macht sich das zunutze“

Kommen wir zum Thema Digitale Rentenübersicht (DRÜ). Ist die bei den Kunden und vor allem beim Vermittler überhaupt schon angekommen? Man hört immer wieder, dass noch viele Daten fehlen.

Stenger: Ab 1. Januar 2025 müssen alle liefern. Da gibt es keine Ausreden mehr. Das heißt, ab dem 2. Januar werden sich gut organisierte Vertriebe das Thema zunutze machen. Und dann steigt der Druck automatisch auf Produktgeberseite, ordentlich einzuliefern. Und da gehört nämlich auch dazu, dass ich weiß: Wie hoch muss meine Fondspolice oder mein Altersvorsorgedepot abgeschlossen sein, um die Altersvorsorge optimal auszugestalten? Da kann die DRÜ ein wichtiger Baustein, sein, damit der Kunde sieht, wo er überhaupt steht. Wenn die Pflicht da ist, wird auch die vertriebliche Nutzung da sein.

Buchholz: Ja, das glaube ich auch. Allerdings wird sie zurzeit noch nicht genutzt. Sehr wahrscheinlich liegt das auch daran, dass aktuell noch wenig Partner dabei sind. Aber eigentlich ist das Portal für den Endkunden gemacht und gar nicht für den Finanzberater. Aber ich sehe auch eine große Chance für den Finanzberater, weil sie alles aufgeräumt in einer Plattform haben. Er muss also nicht in Ordnern herumsuchen, welche Rückkaufswerte vielleicht noch bei Lebensversicherern oder auf Depots vorhanden sind, sondern er macht es natürlich über eine Pool-Lösung, mit staatlicher Unterstützung

Lehmann: Ich muss ein wenig schmunzeln. Hier wird sehr viel Geld für neue Apps ausgegeben. Dabei bräuchten wir nur eine einzige Information, den Stand aus der aktuellen Rentenauskunft. Damit wäre die staatliche Rente auch bei uns im Kundenzugang und in der App. Versicherungen, Kapitalanlagen, Kontenstände und Finanzierungen ziehen wir schon heute um dem Kunden des Fianzberaters einen kompletten Überblick über seine fianzielle Situation zu geben.

Krahnenfeld: Und man hat quasi ein staatliches Siegel. Das ist immer etwas ganz anderes als wenn irgendein Verband oder irgendeine Gesellschaft der Urheber ist. Jeder, der pfiffig ist, macht sich das zunutze.

Buchholz: Jetzt kommt es auch drauf an, wie stark es beworben und genutzt wird, weil dann der Fokus noch einmal mehr auf das Thema Altersvorsorge gelegt wird. Und es ist eine große Chance für den Berater, der alle Fakten an der Hand hat, um mit dem Kunden eine umfassende Finanzplanung durchzuführen.

ELTIF 2.0: Ein Trendthema?

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