Jeder zweite Deutsche kann sich laut einer aktuellen Umfrage eine finanzielle Beteiligung am Ausbau der Stromnetze zum Zwecke der Altersvorsorge vorstellen – vorausgesetzt die Kapitalanlagen werden nach norwegischem Vorbild staatlich abgesichert.
Wie die vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) aus Berlin durchgeführte Umfrage zeigt, halten 49 Prozent der Befragten Investitionen in den Netzausbau geeignet für die Altersvorsorge, sofern die Anlagen über eine staatliche Stelle abgesichert sind. 42 Prozent sind hingegen der Meinung, dass der Netzausbau keine passende Investition für die Altersvorsorge ist.
Zudem stimmt rund ein Drittel der Befragten der Auffassung zu, dass Altersvorsorge und Netzausbau gut zusammenpassen würden, weil es sich in beiden Fällen um Projekte mit sehr langen Laufzeiten handelt. Etwa ebenso viele meinen, dass die Bürger mit derartigen Investitionen an den Gewinnen im Stromgeschäft partizipieren könnten, wenn beispielsweise befristete Anlagen über Anleihen angeboten würden.
Ratierliche Sparraten bevorzugt
Wenn es die Möglichkeit für eine direkte Investition in den Ausbau der Stromnetze gäbe, dann würden 56 Prozent der Befragten, die eine solche Kapitalanlage passend finden, diese mit ratierlichen Sparraten nutzen. Einmalanlagen kommen nur für 13 Prozent in Frage, teilt das DIA mit.
Politik habe Pläne nicht weiterverfolgt
„Die Beteiligung der Bürger am Netzausbau wurde bereits von Politikern ins Spiel gebracht, aber bislang nicht weiterverfolgt. Die Ergebnisse des DIA Deutschland-Trend Vorsorge zeigen, dass dafür durchaus Akzeptanz besteht“, sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Da die Energiewende und der Ausbau der Stromnetze viel Kapital erforderten, das von den Netzbetreibern allein nicht aufgebracht werden könne, habe man im Rahmen seiner regelmäßigen Befragung die Bereitschaft der Bürger zu Investitionen in den Netzausbau ausgelotet, erklärt das DIA. (lk)