Altersvorsorge in Deutschland: Das läuft schief aus Maklersicht

Igor Radovic, Canada Life
Foto: Canada Life
Igor Radovic: "Die Einblicke, die uns Makler in der Umfrage geben, sprechen Bände über die Vorsorge-Realität in Deutschland. "

Private Altersvorsorge – welche Verbraucher-Entscheidungen hier richtig oder falsch sind, steht aktuell wieder in der Diskussion. Wie Versicherungsmakler das Thema sehen, zeigt eine aktuelle Studie von Canada Life.

Das Thema Altersvorsorge ist ohne Zweifel komplex; die Zahl der Produkte und Optionen für Laien nur schwer zu durchblicken. Für die Studie wurden 345 Versicherungsmakler nach den aus ihrer Sicht gravierendsten Fehlentscheidungen der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Thema gefragt.

Altersvorsorge: Die folgenschwersten Fehler aus Maklersicht

Die meisten Befragten (59,1%) halten es für den größten Fehler, aus fehlendem Risikobewusstsein heraus gar keine Versicherung abzuschließen. Fast genauso so viele Makler (57,7%) nennen den Ausstieg aus einem Versicherungsvertrag, ohne dass Kunden die Folgen verstanden haben.

Auch die Wahl von geeigneten Versicherungsverträgen birgt laut den Befragten Vermittlerinnen und Vermittler Stolpersteine. So kritisierte 54,8 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Abschlüsse, die nicht zur Lebenssituation der Kunden passen.

Ähnlich viele (53,6%) meinten, dass die Kunden in der Altersvorsorge zu viel Wert auf Garantien legen und zu wenig auf Renditeoptionen.

Fehlentscheidungen verhindern: Das empfehlen Makler

Immerhin mehr als drei Viertel der befragten Makler denken, dass sie ihre Kunden vor solchen Fehlern bewahren können.

Um Fehlentscheidungen vorzubeugen, empfehlen Versicherungsmakler vor allem zwei Schritte: Umfassende Information zur gesamten Absicherungssituation und transparentes Aufzeigen des Bedarfs und der Rentenlücke im Alter.

Gründe für die Vorsorge-Aufschieberitis

Dass Verbraucher die finanzielle Vorsorge oft auf die lange Bank schieben, hat aus der Maklerperspektive vor allem folgende Gründe: Fast zwei Drittel der befragten Makler gehen davon aus, dass Verbrauchern aufgrund ihres Alters das nötige Risikobewusstsein fehlt und sie deshalb eine Beschäftigung mit dem Thema für nicht nötig halten.

Beinahe ebenso viele denken, dass sich Verbraucher generell ungern damit befassen. Und immerhin 57,1 Prozent sagten, dass sie die potenziellen Kunden nicht genügend dafür interessieren. Spannend sind die Aussagen insofern, als das Ergebnis im Widerspruch zu einer kürzlich im Auftrag von Canada Life durchgeführten repräsentativen Verbraucher-Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov steht. Nach Aussagen des Versicherers hatten die Befragten angegeben, die finanzielle Vorsorge vor allem aus Zeitmangel im Alltagsstress aufzuschieben.

„Die Einblicke, die uns Makler in der Umfrage geben, sprechen Bände über die Vorsorge-Realität in Deutschland. Völlig zu Recht weisen Makler darauf hin, dass sie für eine gelungene Absicherung des Ruhestands kompetente Ansprechpartner sind. Gerade beim Faktor Zeitmangel könnten Makler noch deutlicher machen, dass sie den Kunden Aufgaben abnehmen, zu denen diese im Alltag nicht kommen”, kommentiert Dr. Igor Radović, Vorstandsmitglied bei Canada Life, die Umfrageergebnisse.

“Eine gute Beratung hilft nicht nur, die Zukunft zu planen. Sie entlastet Kunden im Hier und Jetzt, da sie ein oft verdrängtes Thema mit Profi-Unterstützung endlich angehen können”, betont Radovic.

Für die Studie von Canada Life und Ass Compact wurden zwischen Mitte und Ende Juni 2024 345 Makler befragt.



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