Viele deutsche Sparer sorgen durch privaten Vermögensaufbau gezielt für den Ruhestand vor. Wie verbreitet diese Form der Altersvorsorge ist, zeigt eine aktuelle Kantar-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank.
Etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) aller Deutschen, die für ihr Alter vorsorgen, legen unabhängig von Versicherungspolicen und Riester-Sparplänen Geld für den Ruhestand an.
Damit ist der private Vermögensaufbau die drittbeliebteste Form der Altersvorsorge in Deutschland, nur knapp hinter Investitionen in eine Betriebsrente (33 Prozent) und der privaten Rentenversicherung (30 Prozent).
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage, für die das Befragungsinstitut Kantar Emnid im Auftrag der Postbank insgesamt 1.107 Bürger, die nicht von einer Rente oder Pension leben, telefonisch befragte.
Selbstbestimmte Vorsorge
Wie die Ergebnisse der Studie gezeigt hätten, seien es besonders Männer und Befragte mit höherem Bildungsabschluss und gutem Einkommen, die den privaten Vermögensaufbau als Vorsorgeweg vorziehen.
So sei die relativ flexible Verfügung über das eigene Geld einer der Vorteile dieser Form der Vorsorge. Bei den meisten Vorsorgeprodukten wie Riester– oder Rüruprente, resultiere eine vorzeitige Entnahme der Ersparnisse in Verlusten.
„Der private Vermögensaufbau hat aber auch Nachteile: Der Sparer verzichtet auf Zuschüsse und Steuererleichterungen vom Staat. Zudem erfordert es Disziplin, damit die Rücklagen im Laufe des Berufslebens nicht für vorgeblich dringendere Ausgaben dahinschmelzen“, sagt Karsten Rusch, Leitung Produktmanagement Investments & Insurance der Postbank.
Mit Bedacht investieren
Wer sein Vermögen für den Ruhestand eigenständig anlegen will, der soll sich laut Postbank darüber im Klaren sein wie viel Zeit noch bis zum Renteneintritt bleibt und wie groß der eigene finanzielle Spielraum ist.
„Bewegt sich der Anlagehorizont im Bereich von fünfzehn bis zwanzig Jahren, kann man über die Investition in Wertpapiere nachdenken. In Zeiten niedriger Anlagezinsen sind Aktien und Fonds besonders geeignet, um Geld rentabel anzulegen“, sagt Rusch.
Da bei Aktien jedoch auch immer ein Verlustrisiko bestehe, sollten diese nur einen Teil der Altersvorsorge ausmachen. Eine breit diversifizierte Anlage mit sorgfältig ausgewählten Titeln aus unterschiedlichen Branchen und Ländern sei zu empfehlen.
Eine günstigere Alternative sei das Fondssparen im Rahmen eines Sparplans, da dies ab 50 Euro monatlich möglich sei. Darüber hinaus halten sich Kursgewinne und -verluste über die Laufzeit des Fondsparplans dank des Cost-Average-Effekts die Waage, so die Postbank. (bm)
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