Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland hat aufgrund der Finanzkrise seine private Altersvorsorge gekündigt oder den Beitrag reduziert – Tendenz steigend. Unterdessen steigt die Angst um auskömmliches Leben im Alter, wie eine aktuelle Studie zeigt.
So haben 20 Prozent aller Berufstätigen Kündigungen oder Kürzungen vorgenommen. Im Vorjahr waren es noch knapp 17 Prozent. Am häufigsten sind hiervon private Renten- und Lebensversicherungen sowie privat abgeschlossene Riester-Verträge betroffen. Auch die Beträge, die monatlich für die Vorsorge ausgegeben werden, sind rückläufig. Bei den unter 50-Jährigen beträgt das Minus im Schnitt rund zwölf Prozent.
Im Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland zeigt sich der Studie zufolge eine schnell wachsende Scherenbildung bei der privaten Vorsorge. Gegenüber 2009 haben die Arbeitnehmer ihre Vorsorge um 25 Prozent gekappt – auf durchschnittlich 123 Euro im Monat. Im Westen der Republik werden mit 215 Euro fast 100 Euro mehr in die private Altersvorsorge investiert.
Indes wachsen die Sorgen um ein auskömmliches Leben im Alter. 37 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland befürchten, dass ihnen der Staat wegen seiner stark gestiegenen Verschuldung die Rente im Alter kürzen müssen wird. Und 28 Prozent sorgen sich, dass durch die hohe Staatsschuld stark steigende Preise ihre eigenen Ersparnisse zur Altersvorsorge entwerten.
Die repräsentative Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2010/2011“ der Postbank in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach wurde in diesem Jahr bereits zum achten Mal in Folge durchgeführt. (ks)
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