Altersvorsorge: Mehrheit der Anleger berücksichtigt Inflation nicht

Für mehr als die Hälfte der Deutschen spielt die Inflation bei der Finanzplanung keinerlei Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Postbank AG.

Geld SchereAktuell schaut nicht einmal jeder achte Bundesbürger bei seiner Vorsorgeplanung auf den Effekt steigender Preise, so die bundesweite Analyse. Demnach gaben nur zwölf Prozent aller Befragten ab 16 Jahren an, dass sie die Inflation beim Sparen fürs Alter berücksichtigten. Mit 53 Prozent erklärte dagegen mehr als die Hälfte, dass „dies für mich keine Rolle spielt“. Und ein gutes Drittel (35 Prozent) hat sich darüber lediglich „schon mal Gedanken gemacht“.

Aktuell befindet sich die Inflationsrate in den Euro-Staaten auf einem Drei-Jahres-Hoch. Allein in Deutschland wird die erwartete Preissteigerung für 2011 mit 2,4 Prozent so stark sein wie zuletzt 2008. Trotzdem ist die Aufmerksamkeit der Anleger für diese Entwicklung nach Aussage der Postbank sogar gesunken. In 2009 hätten noch 15 Prozent der Befragten angegeben, die Inflation zu berücksichtigen. Unter den Berufstätigen, die mehr für das Alter vorsorgen wollten, seien es sogar 18 Prozent gewesen. In beiden Gruppen sei der Anteil 2011 auf zwölf Prozent gefallen. Unter jungen Berufstätigen bis 29 Jahre wollten dies aktuell sogar nur noch neun Prozent einplanen.

Inflation verlangt 2,5-fache Sparanstrengung

Wie gefährlich gerade für junge Berufstätige ein Ausblenden der Inflation sein kann, zeigt laut Postbank eine Rechnung bei einer durchschnittlichen Inflationsrate in Höhe von 2,5 Prozent: Möchte ein heute 30-Jähriger beim Eintritt in den Ruhestand mit 67 Jahren nach heutiger Kaufkraft über monatlich 1.500 Euro verfügen, dann müsse er so vorsorgen, dass ihm im Alter das Zweieinhalbfache, nämlich 3.740 Euro, zur Verfügung stehe.

Berufstätige mit Abitur und Studium scheinen diesen Effekt nach Aussage der Analyse noch am ehesten zu sehen. Unter ihnen gab fast jeder Vierte (24 Prozent) an, die Inflation beim Vorsorgesparen zu berücksichtigen. Dies sind doppelt so viele wie in der Gesamtbevölkerung. Dagegen seien es bei Berufstätigen mit einfacher Schulausbildung nur sieben Prozent und somit nur rund halb so viele wie unter allen Bundesbürgern. (bk)

Foto: Shutterstock

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