Altersvorsorge: Sicher auch ohne Garantien?

Eine besonders große Zielgruppe, die die Versicherer mit neuen Konzepten ansprechen wollen, sind sicherheitsorientierte Sparer, die zugleich auf Renditechancen hoffen. Dazu setzen immer mehr Anbieter auf ein Kompromissprodukt, das den Namen Indexpolice trägt. „Indexpolicen sind klassische Produkte, bei denen die Gesamtverzinsung des jeweiligen Jahres gegen eine Indexpartizipation ‚getauscht‘ wird“, erklärt Experte Ruß. „Sie weisen damit ein etwas höheres Risiko auf als klassische Versicherungen.“

Das Risiko besteht darin, dass bei einer ungünstigen Indexentwicklung, die Rendite für den Versicherten bei null Prozent liegt. Kommt es also etwa beim Index Euro Stoxx 50, an dem sich die meisten Indexpolicen orientieren, zu lang anhaltenden Kursverlusten, so hat der Kunde im schlimmsten Fall nur Anspruch auf seine eingezahlten Beiträge.

„Manchmal wird so getan, als hätten Indexpolicen das gleiche Renditepotenzial wie eine reine Aktienanlage“, kritisiert Ruß

Im Gegenzug bieten Indexpolicen ein etwas höheres Renditepotenzial als Versicherungen mit Garantiezins. Sie sind laut Ruß daher für Kunden geeignet, die für ein etwas höheres Renditepotenzial bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen. Verbraucher, die aufgrund der Indexbindung, das Performance-Potenzial eines Investmentfonds erwarten, liegen jedoch falsch. „Manchmal wird so getan, als hätten Indexpolicen das gleiche Renditepotenzial wie eine reine Aktienanlage“, kritisiert Ruß. „Das ist nicht der Fall!“ Dafür habe eine reine Aktienanlage aber eben auch deutlich mehr Risiken.

Wer sich für den Abschluss einer Indexpolice interessiert, sollte dabei auf die Finanzkraft des Anbieters achten. „Da bei Indexpolicen die Gesamtverzinsung des jeweiligen Jahres gegen eine Indexpartizipation getauscht wird, hat dies unmittelbar zur Folge, dass die erwartete zukünftige Überschusskraft des Versicherers ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Kunden darstellt“, erklärt Ruß. Ein Versicherer, der hingegen in Zukunft geringere Überschüsse aufweise, werde im entsprechenden Jahr auch eine weniger werthaltige Indexbeteiligung „im Tausch“ bekommen. (lk)

Foto: ifa

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