Dynamischer, bunter, verbesserte Nutzerführung: Die Web-Auftritte der Versicherer in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutliche Fortschritte gemacht. Zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Studie des Assekuranznetzwerks AMC. Die besten Seiten haben demnach die Ergo, gefolgt von DKV und Ergo Direkt.
Die Ergo-Gruppe führe das Feld der 119 analysierten Versicherungs-Websites klar an, teilt der AMC mit (siehe Tabelle). Doch die Konkurrenz schläft nicht: So spreche eine vergleichsweise hohe Relaunch-Quote von 22 Prozent dafür, dass viele Versicherer im letzten Jahr an ihren Internet-Auftritten gearbeitet hätten, berichten die Studienmacher. Mit diesen Bemühungen sei rund der Hälfte aller Websites der Assekuranz eine sehr gute Umsetzung zu bescheinigen.
Web-Aufritte zunehmend interaktiv gestaltet
Zudem hat der AMC festgestellt, dass die Web-Auftritte der Gesellschaften immer interaktiver werden: Bereits 13 Versicherer geben demnach die Meinung ihrer Kunden in unterschiedlicher Art und Weise auf ihrer Website wieder. Der AMC sieht hierin einen Trend, dem weitere Versicherer folgen werden. Auch wenn das Engagement von Versicherern im Social Web keinen Einfluss auf die Platzierung einer Website im AMC-Ranking hat, so werde die Entwicklung doch fortlaufend dokumentiert, heißt es. Demnach setzt nahezu die Hälfte der Versicherer auf Social Media und Apps.
Gute Leistungsbeschreibungen entscheidend für Website-Erfolg
Das Netzwerk lobt zudem, dass multimediale Ansätze mittlerweile in allen guten Produktpräsentationen zu finden seien – beispielsweise in Form von Videoporträts – dies gelte auch für die Unternehmenspräsentation und die Vertriebspartneranbindung. Vor allem im Produkt- und Unternehmensbereich habe sich der Einsatz von Videos klar durchgesetzt. In der AMC-Analyse wirken gute Produktpräsentationen verstärkt auf die Gesamtplatzierung einer Website ein.
Versicherer punkten mit Leistungsbeschreibungen
Deutliche Verbesserungen konstatiert der AMC zudem bei den Leistungsbeschreibungen, in der Beratungsleistung, im Design und in der Navigation. So überzeugten deutlich mehr Versicherungs-Websites mit selektiv auswählbaren Formen von Leistungsbeschreibungen. In der Beratungsleistung, die sich in eine Inhalts-, Bedarfs- und Anwendungsebene unterteilt, erzielen knapp 30 Prozent der analysierten Websites eine überdurchschnittliche Umsetzung auf allen Ebenen.
Direktversicherer schneiden besser im Design ab
Hinsichtlich des Web-Designs sei der Anteil der Versicherer, die insgesamt „souverän punkten“, spürbar gewachsen, heißt es weiter. Wobei Direktversicherer insgesamt betrachtet besser abschneiden. Wesentliches Element des Designs ist laut AMC „die visuelle Klarheit, die von nahezu 80 Prozent der analysierten Unternehmen erfüllt wird“.
Die aktuelle Untersuchung zeige darüber hinaus einen spürbaren Anstieg an guten bis sehr guten Navigationslösungen. Bereits der Hälfte aller analysierten Websites gelinge eine straffe Benutzerführung. Über 80 Prozent der Auftritte punkten demnach mit klaren Navigationskonzepten.
Die meisten Websites sind flexibel und schnell verfügbar
„Insgesamt finden sich in der 17. Auflage spürbar mehr dynamische Sites mit tollen Produktpräsentationen und ausgezeichneter individueller Angebotserstellung“, loben die Studieverantwortlichen. „Die meisten Websites sind schnell verfügbar und im Vergleich zu älteren Auflagen flexibler gestaltet.“ Große Slides als Einstieg ermöglichten fließende Übergänge, sorgten aber auch für eine gewisse Ähnlichkeit unter den gut platzierten Websites, heißt es.
Seit 17 Jahren analysiert der AMC jährlich die Websites der deutschen Assekuranz. 2013 wurden 119 Websites zwischen August und Oktober einer intensiven Analyse mit über 90 Kriterien unterzogen. Die Studienkriterien werden in AMC-Arbeitskreisen regelmäßig diskutiert und an die Herausforderungen der Assekuranz im Internet angepasst. (lk)
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