AMF Capital: Gute Unternehmensdaten, positive Aussichten am Aktienmarkt

Das Jahr 2015 war geprägt von Unsicherheit und hoher Volatilität. Aus Sicht von Allan Valentiner, Vorstand und Leiter Portfolio Management der AMF Capital AG, wurden viele Anleger vor allem deshalb nervös, weil ihnen eine längerfristige Perspektive fehlt. Wer diese einnimmt, sollte positiv auf die Entwicklung vor allem an den Aktienmärkten blicken, da die Fundamentaldaten der Unternehmen stabil sind.

Allan Valentiner, AMF Capital AG

Im ökonomischen Jahr – nach den tendenziell etwas müderen Monaten Mai bis September – befinden wir uns jetzt in der „besseren Hälfte“: den sieben Monaten Oktober bis April. Nach dem Knick im August und der Stabilisierung im September ließ bereits der Oktober seine Muskeln spielen. Auch der Rest des „besseren Halbjahrs“ wird, mit guten Zahlen und soliden Ergebnissen, erfreulich werden. Und diese positive Stimmung für Aktien setzt sich in den kommenden Jahren fort.

Wirtschaft stabilisiert sich – positive Aussichten vor allem in den USA

Insgesamt berichteten die Unternehmen bisher meist stabile, teilweise leicht bessere Resultate. Sie müssen jedoch kritisch geprüft werden: Viele Unternehmen hatten vor der aktuellen Berichtsperiode ihre Gewinnzahlen kräftig nach unten korrigiert, so dass ein Übertreffen der schlussendlich veröffentlichten Ergebnisse nicht mehr so schwierig war. Dabei ist die Situation in den USA deutlich stabiler als etwa in Europa, gefolgt von den anderen entwickelten Märkten. Schlusslichter bilden derzeit die Emerging Markets. Doch generell gilt: Die wirtschaftliche Verfassung verspricht eine weitere Stabilisierung. Für die nächsten Monate sollten Investoren sich auf die Fundamentaldaten der Unternehmen fokussieren. Die Makrozahlen aus den USA werden stetig besser, insbesondere die Arbeitsmarktdaten zeigen Monat für Monat einen positiven Trend. Dies birgt bei allem damit verbundenem Optimismus natürlich auch einen Anlass zur kritischen Betrachtung: Früher oder später tritt Lohnkosten-Druck auf, da es immer schwieriger wird, die richtigen Mitarbeiter für die freien Stellen zu finden. Aber bis dahin werden Wirtschaft und Börse eine positive Phase erleben.

Euro wird gegenüber dem US-Dollar schwächeln

Die Berichtssaison in Europa war im abgelaufenen Quartal weniger robust als in den USA. Zum Teil waren die Ergebnisse sogar ausgesprochen enttäuschend, da die Gewinne die Analysten-Erwartungen das erste Mal seit zwei Jahren verpasst hatten: Insbesondere die Quartalsgewinne in Europa fielen schwächer aus. Und dies, obwohl die Konsensschätzungen in den zwei Monaten vor dem Berichtszeitpunkt der Q3-Gewinne pro Aktie („EPS“) bereits um durchschnittlich 4 Prozent zurückgenommen worden waren. Auch die Umsatzerlöse fielen (etwas) niedriger aus. Und trotzdem nahm der Markt die Zahlen positiv auf. Dies könnte dem bekannten Schema folgen: Eine weitere Verschlechterung in den Fundamentaldaten veranlasst Mario Draghi als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), eher früher als später zu handeln. Die EZB könnte – beziehungsweise wird – ihr Anleihekaufprogramm im Dezember vergrößern, sie wird mehr und über den September 2016 hinaus Anleihen ankaufen. Deshalb wird die europäische Währung weiter zur Schwäche neigen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar.

Aktienmärkte 2016: positiver Ausblick, vor allem in Europa

Insgesamt sind wir positiv für die Entwicklung der Aktienmärkte im Jahr 2016. Das Pendel der Attraktivität scheint sich in Richtung des europäischen Marktes zu verschieben, die Dynamik wird im Zeitverlauf auch die Emerging Markets unterstützen. In den USA ist vermutlich der schönste Teil der „Party“ vorbei, allerdings stützt der positive Währungsausblick des US-Dollars Investitionen europäischer Anleger in den USA.

Familienunternehmen und Marken profitieren von Konjunktur

Der Konsum und damit große Teile der Markenunternehmen („brands“) in unserem Portfolio profitiert von der stabilen, positiv ausgerichteten Konjunktur über fast alle Wirtschaftsbereiche. Familienunternehmen sollten ihre ertragsreiche Position in diesem Umfeld halten können. „Gefahren“ bestehen eher im M&A-Umfeld: Sie könnten aufgrund ihrer Positionierung und Ertragskraft Gefahr laufen, übernommen zu werden. Ein Risiko, das wir als Portfolio-Manager gerne eingehen.

Foto: AMF Capital

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