Damit setze sich der Trend fort und führe bis Mitte des Jahrzehnts zu einem „beschleunigten Anstieg“. Bis 2030 könnte es dann eine Zunahme auf bis zu 5,75 Millionen geben, heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Projektion bezog auch eine neue Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes bis 2070 ein, die Anfang Dezember erschien. Insgesamt ergebe sich eine „starke Zunahme des finanziellen Drucks auf die Pflegeversicherung und des Bedarfs an Pflegefachkräften“, hieß es weiter. Bis 2070 könnte sich dann „eine Spannweite von 6,62 bis 7,48 Millionen“ Betroffenen einstellen. Es lasse sich festhalten, „dass selbst bei günstiger Bevölkerungsalterung langfristig mit mehr als sechs Millionen Pflegebedürftigen gerechnet werden müsste“.
PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther sagte: „Noch reicht die Zeit, um eine ergänzende Vorsorge für die Pflege aufzubauen – aber es ist fünf vor zwölf.“ Die gesetzliche Pflegeversicherung brauche dringend eine Reform, um den demografischen Wandel zu bestehen. Die private Pflegeversicherung habe Folgen der Alterung bereits einkalkuliert und 47 Milliarden Euro als kapitalgedeckte „Demografie-Reserve“ angespart. Mehr Menschen sollten per Zusatzversicherung vorsorgen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt angesichts der zunehmenden Lebenserwartung seit Jahren. Dies wird dadurch beschleunigt, dass die Definition von Pflegebedürftigkeit mit entsprechenden Ansprüchen ausgeweitet worden ist. Zumindest gegenwärtig zeichne sich kein Trend ab, der eine Verschiebung der Pflegebedürftigkeits-Häufigkeit in höhere Lebensjahre annehmen lasse, wird in der Analyse erläutert.(dpa-AFX)