Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach eigenen Angaben Anklage gegen vier Verantwortliche des Windkraft-Initiators Provento, Koblenz, erhoben. Die Vorwürfe: Betrug in einem besonders schweren Fall und Steuerhinterziehung. Die Angeklagten sollen bei Anlegern geschlossener Fonds mit Windkraftanlagen mehr als 18 Millionen Euro eingesammelt haben. Dabei sollen sie entgegen gutachterlicher Stellungnahme falsche Angaben zur Höhe der Energieerträge gemacht haben.
Auch ihre Angaben zur Möglichkeit der steuerlichen Geltendmachung von Verlusten sollen falsch gewesen sein. Der Staatsanwaltschaft zufolge haben sie Errichtungsverträge für die Windkraftanlagen zurückdatiert, um durch eine günstigere Abschreibung steuerliche Verluste für die Anleger zu erzielen. Die resultierende Steuerersparnis für die Anleger habe für den Fiskus einen Schaden in Höhe von neun Millionen Euro bedeutet.
Einem der Täter wird darüber hinaus vorgeworfen, zum Schein als Vermittler von Bankfinanzierungen gegenüber den Anlegern aufgetreten zu sein, um Provisionszahlungen in Höhe von mehr als 750.000 Euro zu verschleiern.
Die Provento-Gruppe war 2003 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Verwaltung ihrer Fonds wurde Mitte 2004 von der WPD, Bremen, übernommen. (gei)