Die Studie zeige außerdem, dass Anleger das Angebot einer kostenlosen, unabhängigen und konfliktfreien Anlageberatung – der Berater hatte hier keinen finanziellen Anreiz, bestimmte Produkte zu empfehlen – zu 95 Prozent nicht wahrnehmen.
Von den verbleibenden fünf Prozent setze nur etwa die Hälfte die Empfehlungen des qualifizierten Beraters um, und das auch in nahezu keinem Fall vollständig, obwohl die Empfehlungen durchweg zu einer verbesserten Performance geführt hätten.
„Die Studienergebnisse lassen Skepsis angebracht erscheinen, ob Produktinformationsblätter den erhofften Transparenz- und Lerneffekt bringen“, sagt Hackethal. Ab Juli müssen Banken dem Kunden für jedes empfohlene Produkt ein Informationsblatt mitgeben.
Eine Regulierung, die ausschließlich auf der Angebotsseite von Anlageberatung ansetzt, ohne die beschriebenen Probleme auf der Nachfrageseite zu berücksichtigen könne damit ihr Ziel verfehlen, so die Forscher. (ks)
Foto: Shutterstock