Obwohl Frauen und Männer verschiedene Anlagestrategien wählen, erzielen sie fast die gleichen Erfolge. Das ist das Ergebnis der „Frauen-Männer-Studie 2012“ Münchner Direktbank DAB. Bei der langfristigen Anlage waren die Frauen demnach erfolgreicher.
Bei der Rendite, die 2012 in den Depots erzielt wurde, liegen Männer und Frauen laut der Studie gleichauf. In den ersten drei Studien hatten die Frauen das bessere Händchen bei der Geldanlage gehabt, bei der letzten Untersuchung für die Jahre 2009/2010 hatten erstmals die Männer mehr Erfolg, so die Direktbank.
Die DAB Bank hat zum fünften Mal die Anlagestrategien von Männern und Frauen untersucht. Für die „Frauen-Männer-Studie 2012“ hat die Münchner Direktbank rund 480.000 Privatanlegerdepots ausgewertet.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Performance
2012 konnten Männer und Frauen demnach nahezu die gleiche Rendite erwirtschaften. Beide Geschlechter erzielen eine Performance von 7,7 Prozent. Nur wenn man auch die zweite Nachkommastelle betrachtet, waren die Männer etwas erfolgreicher als die Frauen (M: 7,72 zu F: 7,66 Prozent).
Bei der Betrachtung der langfristigen Performance über den Zeitraum von vier Jahren, liegen die Frauen der Studie zufolge allerdings knapp vor den Männern. Wenn eine Frau zu Jahresbeginn 2009 beispielsweise 1000 Euro angelegt hatte, erhielt sie demnach Ende 2012 unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes im Mittel einen Betrag von 1275 Euro zurück. Dieser Gewinn von 27,5 PProzent entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 6,3 Prozent. Männer erzielten im gleichen Zeitraum eine Gesamtperformance von 26,3 Prozent, also eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6,0 Prozent.
Anlagestrategie: Männer setzen auf Risiko
Trotz der ähnlichen Ergebnisse, unterscheiden sich der Studie zufolge Frauen und Männer in ihrem Anlageverhalten. So hatten Männer demach Ende 2012 53,3 Prozent ihres Depotvolumens in Aktien investiert, während Frauen mit 48,8 Prozent einen geringeren Aktienanteil hielten. An Investmentfonds halten die Frauen wiederum einen höheren Anteil im Depot, 35,4 Prozent gegenüber 31,6 Prozent bei den Männern.
Aus dieser Verteilung schließen die Studienautoren, dass Männer in ihrer Anlagestrategie risikofreudiger, da Einzelaktien risikobehafteter sind als breit gestreute Investmentfonds, bei richtiger Auswahl jedoch eine größere Rendite als Fonds versprechen. Auch bei Anleihen, die als eher sichere Anlageform gelten, haben Frauen mit 11,2 Prozent demnach ebenfalls einen höheren Anteil als Männer, die nur 10,2 Prozent ihres Depotvolumens in Anleihen investieren.
Transaktionen: Männer beim Trading aktiver
Einen geringen Anteil in den Depots machen laut der Studie spekulative Optionsscheine aus. Auch der Vergleich bei dieser Assetklasse sei ein Indiz für die risikoreichere Anlagestrategie von Männern. Sie haben 2012 mit 0,8 Prozent ihres Depotvolumens doppelt so stark in Optionsscheine investiert wie Frauen.
Außerdem setzen beide Geschlechter auf eine positive Entwicklung des Goldpreises, so die DAB Bank. Männer investieren demnach 0,4 Prozent ihrer Depotsumme in das Edelmetall, Frauen 0,2 Prozent. Zudem seien Männer in den vergangenen Jahren deutlich aktiver an der Börse als Frauen. 2012 führten männliche Anleger im Schnitt 6,9 Transaktionen durch, Frauen durchschnittlich nur 3,1. (jb)
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