Der Konjunkturzyklus neigt sich seinem Ende zu, das haben Anleger 2018 gespürt. Ihre Stimmung hat sich verschlechtert, die Bewertungen sind deutlich gesunken. Haben die Märkte überreagiert? Die drei wichtigsten Fragen und Antworten für Investoren für das kommende Jahr:
Wer das Wort Problem vermeiden will, schreibt Herausforderung, das klingt positiver. Doch 2018 war besonders für europäische Investoren ein problematisches Jahr. Wird 2019 besser? Sollten Investoren Risiken auf- oder abbauen und wo sind die Bewertungen günstig? Diese Fragen beantwortet Andrew Wilson, CEO für EMEA und Leiter des Global Fixed Income und Liquidity Management Teams bei Goldman Sachs Asset Management.
Wird 2019 ein besseres Jahr für Investoren?
„Wir rechnen damit, dass 2019 aus drei Gründen bessere Chancen für Investoren bietet“, sagt Wilson. Das Wachstum in den USA werde sich verlangsamen, außerhalb der USA erhole sich die Konjunktur aber. Viele Schwellenländer seien am Anfang der Erholung. Das globale Wachstum bleibe ebenfalls dynamisch und unterstütze damit Unternehmensgewinne und Risikoanlagen.
„Die Ausgangslage Anfang 2018 hätte kaum besser sein können. Daher waren die meisten Überraschungen eher negativ. Für 2019 ist das nicht der Fall“, so Wilson. Die makroökonomischen Erwartungen und die Vermögenspreise seien deutlich niedriger. „Die Messlatte für positive Überraschungen, die die Wertentwicklung beflügeln könnte, liegt niedriger“, nennt Wilson den zweiten Grund.
Und drittens seien die Bewertungen attraktiv. Die Reaktion auf die Handelskrise und den Populismus seien übertrieben gewesen, ebenso die Angst vor dem Ende des Zyklus. Die Bewertungen hätten sich daher zu stark verschoben. „Es ist zu früh, um sich für das Ende des Zyklus zu positionieren. Die Märkte haben diese Risiken bereits zu deutlich eingepreist“, sagt Wilson.
Seite zwei: Mehr oder weniger Risiko? + Investmentchancen 2019