Die zweite wichtige Frage für 2019 ist, ob Anleger riskanter oder weniger riskant als im Vorjahr anlegen sollten. „Wir halten es für verfrüht, Risikoanlagen zu verringern“, so die Antwort Wilsons. Anleger sollten auf deutlichere Anzeichen warten, dass sich die Konjunktur verschlechtere, das werde im ersten Halbjahr nicht passieren, auch wenn die Risiken über das Jahr hinweg steigen würden.
Risiko auf- oder abbauen?
„Angesichts der makroökonomischen Entwicklung ist es zu früh, das Risiko zu verringern. Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich zwar, steigt aber immer noch. Die Kerninflation zieht stetig an und nicht zu schnell.“ Die Gewinnmargen der Unternehmen würden ebenfalls wachsen. „Daher halten wir es für verfrüht, Risikoanlagen zu verringern und bleiben eher risikoaffin.“
Doch im Laufe des Jahres könnten spätzyklische Risiken steigen wie sinkende Gewinnmargen, eine zu straffe Zentralbankpolitik oder systemische finanzielle Ungleichgewichte. Um sich darauf vorzubereiten, bevorzuge Wilson auf der Mikroebene Unternehmen mit hoher Preismacht und auf der Makroebene Volkswirtschaften, die noch in einem frühen Status des Konjunkturzyklus seien.
Wo liegen die Investmentchancen?
Welche Chancen bieten sich Anlegern in 2019? Auf diese Frage antwortet Wilson: „Wir sind überzeugt, dass die Bewertungen verglichen mit den Fundamentaldaten attraktiv sind. Wir bevorzugen Aktien gegenüber Unternehmensanleihen und Unternehmensanleihen gegenüber Zinsen sowie auf regionaler Ebene die Schwellenländer gegenüber Industrieländern. Diese Präferenzen basieren auf attraktiven Bewertungen im Verhältnis zu Makrodaten und den Fundamentaldaten der Unternehmen.“
Foto: Goldman Sachs