Anschlussfinanzierung: Weniger Restschuld, besserer Zins

Im aktuellen Zinstief können nicht nur Immobilienkäufer viel Geld sparen, sondern auch Immobilienbesitzer mit laufenden Krediten, meint Interhyp-Vorstand Michiel Goris. Zur Optimierung der Anschlussfinanzierung empfiehlt er einen Finanzierungs-Check.

Immobilienbesitzer, bei denen eine Anschlussfinanzierung ansteht, können vom historisch niedrigen Zinsniveau profitieren.

„Wer eine Anschlussfinanzierung anstehen hat, profitiert zum einen von einem historisch niedrigen Zinsniveau, das etwa um die Hälfte niedriger ist als vor rund zehn Jahren“, erklärt Goris, Vorstandsvorsitzender des Baufinanzierungsunternehmens Interhyp. Zum anderen lasse sich aber mit einem Finanzierungs-Check die Anschlussfinanzierung zusätzlich optimieren, so Goris weiter. Denn die bereits geleistete Tilgung sowie ein möglicherweise gestiegener Objektwert verbessern demnach den Beleihungsauslauf und bringen günstigere Zinsen.

Wer im Sommer 2004 ein Darlehen zu einem jährlichen Sollzinssatz von rund fünf Prozent aufgenommen habe, profitiere aktuell bei einer Anschlussfinanzierung schon alleine durch das historisch günstige Marktumfeld. Die Bestkonditionen für Darlehen mit zehnjähriger Laufzeit liegen demnach bei einem Sollzinssatz von 1,62 Prozent und für 15-jährige Zinsbindungen bei einem Sollzinssatz von 2,00 Prozent.

 Beleihungsauslauf  niedriger als zuvor

„Doch Darlehensnehmer sollten bedenken, dass sich auch das Verhältnis von Darlehenssumme und Objektwert auf den Zinssatz auswirkt. Und dieser so genannte Beleihungsauslauf ist bei der Anschlussfinanzierung in aller Regel niedriger als zuvor“, erläutert Goris. Wer 2004 für eine Immobilie im Wert von 300.000 Euro ein Darlehen von 240.000 Euro aufgenommen hat, komme auf einen Beleihungsauslauf von 80 Prozent.

Bei einer anfänglichen Tilgung von einem Prozent und einem jährlichen Sollzinssatz von fünf Prozent betrage die Restschuld nach zehn Jahren noch 208.944 Euro. Selbst wenn der Wert der Immobilie nicht gestiegen sei, sinke der Beleihungsauslauf damit auf 70 Prozent und verbessere damit den Sollzinssatz von 1,76 auf 1,67 Prozent, erläutert Goris in einer Beispielrechnung.

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Sei zudem zwischenzeitlich auch der Wert der Immobilie gestiegen, verbessere sich der Beleihungsauslauf nochmals: Ginge man im angeführten Beispiel bei einer Anschlussfinanzierung mit einer Restschuld von 208.944 Euro und einem gestiegenen Immobilienwert von 350.000 Euro aus, fällt der Beleihungsauslauf demnach auf knapp unter 60 Prozent. Diese Einstufung lasse den Zins um weitere Prozentpunkte von 1,67 auf 1,62 Prozent fallen. (jb)

 

Foto: Shutterstock

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