Halver-Kolumne: Anstrengungsloser Wohlstand ist nur Wunschdenken

Bloß keine Wirtschafts-Experimente

Deutschland lebt immer mehr von seiner Substanz. Seit Schröders Agenda 2010 fehlt es an Strukturreformen, weil es den Wahlergebnissen der SPD nicht gutgetan hat. Diese Angst vor dem Wähler ist auch der Grund, dass die Nachfolgeregierungen eher die Hände in den Schoß gelegt haben. Überhaupt, warum etwas tun, wenn es gut läuft. Aber gerade in guten Zeiten muss man an die schlechten denken. Und es wurde schlechter, sehr viel schlechter. 

Aber wo bleibt der Lernerfolg? Statt auf den Weg der Wirtschaftstugend zurückzukehren, wird sogar das Leitbild eines anstrengungslosen Wohlstands an die Wand gemalt. Wie aber soll Deutschland zukünftig im globalen Wettbewerb bestehen, wenn Leistung schon in jungen Jahren in Schulen und Sportstätten nicht gefördert wird. Und es geht auch um Belohnungsmechanismen. Arbeit muss finanziell so attraktiv sein, dass man sie einem Leben mit bedingungslosem Einkommen eindeutig vorzieht. Diesen Leuten kann man noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn sie verhalten sich ja ökonomisch klug. Doch ist dies denjenigen gegenüber unfair, die diese Bedingungslosigkeit mit bedingungsloser Arbeit bezahlen. 

Wenn sich in den Köpfen der Menschen durchsetzt, dass sich Arbeit und Leistung immer weniger lohnt oder diese – auch Privateigentum – durch staatliche „Gerechtigkeit“ möglichst großzügig wegbesteuert wird, geht die gesamte Volkswirtschaft langsam, aber sicher den Bach herunter. Es gibt kein historisches Beispiel, das etwas Anderes nahelegt. Unsere Konkurrenten werden uns überrunden, die Wohlstandsmedaillen gewinnen und wir nur wertlose Blechorden abbekommen. 

Doch es gibt Grund zur Hoffnung. In Umfragen ist Wirtschaft wieder das wichtigste Anliegen. Die Menschen erkennen, dass das Schlaraffenland mit anstrengungslosem Wohlstand nur ein Märchen ist, nicht die Realität.  

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG

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