Das Interesse nach Sportwetten ist zuletzt sprunghaft angestiegen, der Google-Trend-Score erreichte während der EM den Höchstwert. Wie wir bereits am 27. Juni berichteten, setzten die meisten Nutzer auf einen Sieg der Mannschaften aus England und Spanien; genau jene Teams befinden sich nun gut zwei Wochen später im EM-Finale. Bereits in der Vergangenheit zeigte sich häufig, dass die Quoten der Buchmacher Recht behalten sollten, wohingegen Umfrageinstitute nicht selten das Nachsehen hatten.
Eine der Anlaufstellen ist dabei Polymarket, eine dezentrale Plattform, bei der Nutzer Wetten auf den Ausgang zukünftiger Ereignisse abschließen können, indem sie Kryptowährungen einsetzen. Sportereignisse treiben die Nachfrage in die Höhe; nicht weniger wichtig sind indes politische Termine wie die US-Wahl oder auch, in kleinerem Maßstab, Bundestagswahl Wetten.
Wie die Infografik aufzeigt, haben die Kunden besagter dezentraler Plattform insgesamt 240,1 Millionen US-Dollar darauf verwettet, welcher (potenzielle) Präsidentschaftskandidat die US-Wahl 2024 gewinnt. Die Zahlen sind dabei eindeutig: 63 Prozent stimmen mit der Geldbörse für Donald Trump ab, Joe Biden kommt lediglich auf 20 Prozent.
Weiter hinten landen Personen wie Kamala Harris oder auch Michelle Obama. Auf den Prognosemärkten gehen 36 Prozent davon aus, dass Joe Biden noch seinen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf verkündet, entsprechende mögliche Nachfolger versprechen für Wettende hohe Multiplikatoren.
Doch nicht nur alternative und dezentrale Anbieter ermöglichen die Spekulation auf ausgehende politische Ereignisse. Auch andere Plattformen ermöglichen Spekulanten den Zugang. Gemein ist allen: Das Gros geht davon aus, dass Donald Trump der nächste US-Präsident wird. Auf bwin liegen die Quoten für ihn dieser Tage bei 1,6, wohingegen sich diese im Falle von Joe Biden auf 5 belaufen.
Die Ergebnisse fallen mehrheitlich noch eindeutiger aus, als bei landesweit durchgeführten Umfragen. Sozialwissenschaftler vermuten, dass dies unter anderem darin begründet liegt, dass bei Erhebungen von den Befragten nicht immer die Wahrheit geäußert wird. So liege der Anteil der „Shy Trump Voters“ bei 5 Prozent, also jene Wähler, die sich in Umfragen nicht trauen, zu ihrer Pro-Trump-Haltung zu stehen. Anonym, so zeigt sich jedenfalls, gehen die allermeisten von einem Sieg des Republikaners aus