AOK Hessen fordert auch künftig Selbstverwaltung, um Rekordergebnisse zu erzielen

Der Verwaltungsrat der AOK Hessen hat heute in Oberursel die Jahresrechnung für 2018 abgenommen. Wie erwartet sind die Finanzen bei Hessens größter Krankenkasse weiterhin stabil. Damit dies so bleibt, fordert die AOK Hessen auch künftig Freiheiten basierend auf Selbstverwaltung.

Bei einem Finanzvolumen in der Krankenversicherung von 5,8 Mrd. Euro erzielte sie ein Plus von 25,2 Mio. Euro. Auch ist ein kräftiger Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. 37.200 Neuzugänge im Saldo haben in 2018 maßgeblich zu der positiven Entwicklung beigetragen. Mit einem Marktanteil von 31 Prozent ist und bleibt die Gesundheitskasse Marktführer in Hessen.

Ausbau der Gesundheitsversorgung

Die Leistungsausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr um 179 Mio. Euro und flossen in die Gesundheitsversorgung der Versicherten. Bei den Krankenhausausgaben ist dabei ein Zuwachs um rund 65 Millionen Euro auf insgesamt rund 1,9 Mrd. Euro zu verzeichnen.

Bei den Arzneimitteln wurden rund 18 Millionen Euro mehr verausgabt. In die ambulante ärztliche Behandlung flossen rund 886 Millionen Euro. Deutliche Ausgabensteigerungen gab es bei Heilmitteln (7,9 Prozent je Versicherten) und Krankengeld (7,1 Prozent je Versicherten).

Neubesetzung an der Spitze des Verwaltungsrates

Einen Wechsel gab es an der Spitze des Verwaltungsrates der AOK Hessen. Brigitte Baki, seit 2011 alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates für die Versichertenseite, legte ihr Amt nieder. Dr. Stefan Hoehl, alternierender Vorsitzender für die Arbeitgeber, würdigte die Leistungen Bakis mit dem Ehrenzeichen der AOK Hessen.

Er hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor, die eine „gelebte Sozialpartnerschaft“ gewesen sei. Brigitte Baki bekam zudem bei ihrer Verabschiedung die Ehrennadel des AOK-Bundesverbandes verliehen. Als Vertreter der Versichertenseite folgt ihr André Schönewolf, Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik beim DGB Hessen-Thüringen.

Angriff auf die Selbstverwaltung kritisiert

Deutliche Kritik äußerte der Verwaltungsrat ähnlich wie zahlreiche Selbstverwaltungsorgane im deutschen Gesundheitswesen im Hinblick auf verschiedene Trends der aktuellen Gesetzgebung auf Bundesebene und verabschiedete hierzu eine entsprechende Erklärung.

Mit großer Sorge betrachte man, dass die Gesetzgebungsvorhaben nicht nur zu erheblichen Mehrausgaben in den Folgejahren führen werden, sondern insgesamt die Tendenz haben, Gestaltungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene und föderale Strukturen einzuschränken und Entscheidungen auf Bundesebene zu zentralisieren.

Völlig inakzeptabel seien die Angriffe auf die Selbstverwaltung. Die Vertreterinnen und Vertreter der Beitragszahlenden würden in ihren Kompetenzen immer weiter beschnitten.

 

Foto: Shutterstock

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