Der Direktor des PKV-Verbandes, Volker Leienbach, widerspricht den AOK-Schlussfolgerungen vehement und geht in den Gegenangriff über: „Die AOK bildet keinerlei Vorsorge für die steigende Lebenserwartung und die steigenden Gesundheitsausgaben ihrer Versicherten. Die PKV habe hat dagegen fast 150 Milliarden Euro kapitalgedeckte Vorsorge vorzuweisen. Da ist es schon dreist, dass die AOK Spekulationen über zukünftige Kosten des System-Wettbewerbers anstellt“, ärgert sich Leienbach.
Der PKV-Manager macht zudem eine Gegenrechnung auf: So sei der AOK-Höchstbeitrag sei in den letzten 40 Jahren von rund 750 Euro auf heute rund 7.100 Euro pro Jahr gestiegen. Wenn man diese Erfahrungswerte linear fortschreibe, werde der AOK-Höchstbeitrag in 40 Jahren bei über 67.000 Euro pro Jahr liegen, erklärt Leienbach. Hinzu kämen noch die Belastungen der Steuerzahler für den Anteil der AOK an den staatlichen Milliarden-Zuschüssen.
Das „Beitragsorakel“ der AOK könne nicht davon ablenken, dass Deutschland dank seines Zwei- Säulen-Systems eine auch im internationalen Vergleich hervorragende Gesundheitsversorgung mit kurzen Wartezeiten, freier Arztwahl und medizinischem Fortschritt für alle habe, ergänzt der Verbandsdirektor. (lk)
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