In den Fokus international tätiger Unternehmen ist durch COVID-19 die Absicherung globaler Risiken gerückt. Länderübergreifende Lieferketten, aber auch Cyberrisiken werden verstärkt in internationale Programme eingebunden. Neue Lösungen wie parametrische Policen und Financial Cover Interest (FinC9) kommen ergänzend hinzu. Darüber hinaus sind Sparten wie Employee Benefits und Schutz des geistigen Eigentums auf dem Vormarsch.
Kein Worst-Case-Szenario
Trotz weltweiter Pandemieschäden in einer geschätzten Größenordnung zwischen 40 (Berenberg) und 80 (SwissRe) Milliarden Euro ist das Worst-Case-Szenario für Versicherer ausgeblieben: Sie verzeichnen ein erfreuliches Umsatzwachstum. Die Ergebnisse aller Versicherer und Rückversicherer sind positiv. Der Rückgang des deutschen BIP in Höhe von 5,0 % hat die Assekuranz deutlich weniger hart getroffen, wenngleich einzelne Branchen auf Kundenseite nach wie vor mit dramatischen Einbußen kämpfen.
Top-Thema Globale Risiken
Für internationale Kunden sind infolge der Pandemie globale Risiken zum Top-Thema geworden: Gekappte Lieferketten können ebenso wie zunehmende Cyber-Kriminalität Betriebsabläufe empfindlich stören. Ein einheitlicher Versicherungsschutz weltweit ist für diese Unternehmen das Ziel, internationale Versicherungslösungen werden deshalb ständig weiterentwickelt. Dazu gehören auch alternative Konzepte wie parametrische Policen, bei denen die Deckungssumme nicht mehr an einen Schaden gebunden ist, oder auch Financial Interest Cover (FinC): ein Instrument, das auch in Ländern wie China, Russland oder Brasilien („non-admitted-Länder“) zum Tragen kommen kann und das die Muttergesellschaft sowohl für Risikoabsicherung als auch bei der Schadenregulierung in den Fokus rückt.
International an Bedeutung gewonnen haben Gesundheitsthemen sowie der Schutz geistigen Eigentums. Hier ist mit verstärkten Aktivitäten zu rechnen, zumal viele Unternehmen eine internationale Harmonisierung anstreben
Partnerschaftliches Miteinander als Ziel
„Für die aktuellen Renewal-Verhandlungen muss ein partnerschaftliches Miteinander von Versicherern und Kunden das Ziel sein“, konstatiert Hartmuth Kremer-Jensen, Geschäftsführer und Chief Broking Officer bei Aon. „Anlässe für überzogene Forderungen sind nicht zu erkennen. Als Vermittler zwischen Unternehmen und Versicherungsbranche wünschen wir uns maximale Transparenz zwischen allen Beteiligten. Dafür werden wir uns mit all unserer Erfahrung und unserem Sachverstand einsetzen.“
Alle Informationen zum deutschen Versicherungsmarkt 2021 finden Sie hier: www.aon.de/marktreport