Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon hat seinen neuen Jahresbericht „Weather, Climate & Catastrophe Insight: 2019“ vorgestellt. Demnach haben 409 Naturkatastrophen zu Schäden von 232 Milliarden Dollar geführt. Abgedeckt waren nur 71 Milliarden.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die 409 Naturkatastrophenereignisse des Jahres 2019 zu wirtschaftlichen Verlusten in Höhe von 232 Milliarden US-Dollar führten. Davon deckten der private Sektor und staatlich geförderte Versicherungsprogramme nur 71 Milliarden Dollar ab. Die Versicherungslücke, also der Anteil, der nicht durch Versicherungen gedeckten wirtschaftlichen Verluste, betrug im vergangenen Jahr 69 Prozent.
Jan-Oliver Thofern, Chairman von Aon Deutschland fasst zusammen: „Eine Versicherungslücke von fast 70 Prozent und der Einfluss des Klimas auf die Wettervolatilität unterstreicht die Notwendigkeit, dass Unternehmen ihre Risikostrategie im Fokus haben und gegebenenfalls stärken sollten. Die potenziellen finanziellen Kosten werden weiter steigen, so dass der Aufbau von Widerstandsfähigkeit eine Schlüsselrolle spielt.“
Wetterextreme scheinen das neue „normal“ zu sein. Aus klimatischer Sicht war 2019 das zweitwärmste Jahr seit 1851. Bemerkenswert sind die Rekordtemperaturen von 46,0°C in Frankreich und 42,6°C in Deutschland, während der Zeitraum von Januar bis Mai mit 399 Millimeter Niederschlag das nasseste Jahr in den USA war.
Nach zwei kostspieligen aufeinanderfolgenden Jahren für Naturkatastrophen in den Jahren 2017 und 2018 gab es mehrere mäßig große Katastrophen, deren Verluste die Erst- und Rückversicherungsbranche durch die starke Kapitalisierung solide bewältigt hat.
Dennoch: 2010-2019 war das kostspieligste Jahrzehnt in der Geschichte mit einem wirtschaftlichen Schaden von 2,98 Billionen US-Dollar – etwa 1,19 Billionen Dollar höher als 2000-2009. (dr)
Foto: Shutterstock