Aon: Rückversicherung und Risikomanagement werden deutlich anspruchsvoller

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Das Beratungsunternehmen Aon hat seinen deutschen Marktreport 2022 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Die Risikolandschaft wird immer komplexer, dynamischer und vernetzter; traditionelle Versicherungslösungen werden dieser neuen Risikogemengelage immer weniger gerecht. Risiken und Resilienz müssen neu priorisiert werden, lautet eine Schlussfolgerung.

Brexit, Corona-Pandemie, Naturkatastrophen und Ukraine-Konflikt – schwer kalkulierbare Unsicherheiten für Unternehmen nehmen schon seit Jahren stetig zu. Und sie werden immer komplexer. Fast alle Risiken ziehen weitere nach sich. Es entstehen Dominoeffekte wie Lieferkettenunterbrechungen und eine zunehmende Cyber-Kriminalität. Die Versicherer reagieren in vielen Sparten mit höheren Prämien, geringeren Deckungskapazitäten und sogar mit Ausschlüssen von Risiken. Besonders betroffen sind die Sach- und die Cyber-Versicherung.

Höhere Prämien, Risikoausschlüsse und geringere Deckungen

In der Sachversicherung sind vor allem Brände und klimabedingte Katastrophen bedeutende Schadenszenarien. 2021 erreichte die Schadenkostenquote 177 Prozent und damit den höchsten Wert seit den 2000er Jahren. Die Schäden, die Sturmtief „Bernd“ im Juli 2021 verursacht hat, haben Spuren im Erst- und Rückversicherungsmarkt hinterlassen.

Die diesjährige Dürreperiode mit mehreren Waldbränden zeigt, dass sich dieser Trend wohl fortsetzen wird. Aber nicht nur die Häufigkeit von Schäden hat stark zugenommen, auch die Kosten für die Schadenregulierung sind sprunghaft angestiegen. Sowohl die Rohstoffknappheit als auch die Inflation machen die Regulierung eines Einzelschadens teuer. Neben dem Sachversicherungsmarkt verhärtet sich vor allem der Cyber-Markt in einem rasanten Tempo.

„Es gibt deutliche Prämienanpassungen und zahlreiche Auflagen“ erklärt Kai Büchter, CEO Aon D-A-CH. Dabei ist das Vorgehen der Versicherer aber keineswegs einheitlich. So bewerten die Versicherer schon die Anforderungen an die IT-Sicherheit der Unternehmen als Voraussetzung der Versicherbarkeit des Risikos sehr unterschiedlich.

Inhomogenes Vorgehen der Versicherer

„Dieses inhomogene Vorgehen der Versicherer macht es für Unternehmen schwer, sich einen Überblick über Umfang und Inhalt ihres Versicherungsportfolios zu verschaffen. Der Bedarf an aussagekräftigen Informationen und Erkenntnissen zur Gestaltung besserer Risikomanagement-Entscheidungen wächst damit ständig weiter.“ sagt Büchter.

„In Zukunft müssen Risiken verstärkt in ihrer Komplexität wahrgenommen werden“, fasst Hartmuth Kremer-Jensen, Chief Broking Officer für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Deputy CEO bei Aon in Deutschland, die Ergebnisse des Reports zusammen.

Nur so könne es in einem volatilen Umfeld gelingen, intelligente und individuelle Absicherungslösungen für Unternehmen zu entwickeln. „Denn es gibt nichts Teureres für Kunden, als ohne Kenntnis des wirklichen Bedarfs an einer vorgeblich billigen Lösung festzuhalten“, sagt Kremer-Jensen.

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