Cash.: Sie halten 74,9 Prozent an Finum. Übernimmt Aragon auch den Rest der Anteile?
Schütz: Eine Mehrheitsbeteiligung ist für uns Grundvoraussetzung für eine Beteiligung. Im Fall der Finum haben wir grundsätzlich die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt unsere Beteiligung auf 100 Prozent zu erhöhen. Für uns ist wichtig, dass wir eine Mehrheitsbeteiligung haben. Ansonsten ist es schwieriger, Synergien auf Konzernebene zu heben. Beispielsweise zentralisieren wir in der Aragon Funktionen wie Buchhaltung, Einkauf, IT. Dadurch lassen sich erhebliche Kostensynergien heben, die allen Unternehmen, aber auch den Beratern zugutekommen.
Cash.: Scopia und Finum bewegen sich im gleichen Marktsegment. Ist eine Verschmelzung geplant?
Schütz: Obwohl sich Österreich und Deutschland in der Produktwelt und den regulativen Rahmenbedingungen erheblich unterscheiden, gibt es große Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Unternehmen. Scopia und Finum fokussieren auf die gleiche Kundengruppe, sprechen den gleichen Beratertypus an und haben den gleichen Anspruch an Beratungsqualität. Hier werden wir ansetzen und Synergien heben. Wobei ich klar sagen möchte, dass wir beide Unternehmen für ihren spezifischen Markt so aufstellen, dass sie erfolgreich sein können.
Cash.: Kommen wir zum Aragon-Konzern. Wie ist das erste Halbjahr gelaufen?
Schütz: Nachdem wir bereits das erste Quartal mit einem Umsatzwachstum von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschlossen haben, ist unser Umsatz im zweiten Quartal 2010 noch stärker, nämlich um 71 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Mit rund 48 Millionen Euro Umsatz und einem Gesamtwachstum von nahezu 70 Prozent im Halbjahr haben wir uns im Wettbewerbsvergleich sehr zufriedenstellend geschlagen. Dies führt zu einem positiven Ergebnis auf Konzernebene.
Cash.: Was erwarten Sie für das Gesamtjahr?
Schütz: Wenn wir uns im zweiten Halbjahr 2010 weiter so positiv wie bisher entwickeln, sollten wir im Gesamtjahr über 120 Millionen Euro Provisionserlöse auf Aragon-Ebene erzielen und damit das erfolgreichste Jahr seit der Gründung erzielen. Berücksichtigt man die für unsere Industrie typische saisonale Verschiebung auf das zweite Halbjahr sind 120 Millionen Euro mehr als realistisch.
Interview: Katja Schuld
Fotos: Shutterstock, Aragon