Im Rahmen einer Fachtagung mit Softwarehäusern, Versicherern und Maklerpools sind die durch den Arbeitskreis Beratungsprozesse entwickelten Standards auf Zustimmung gestoßen. Wie die Brancheninitiative mitteilt, haben die Teilnehmer Bereitschaft signalisiert, den Branchenkonsens auch technisch zu implementieren.
Im Frühjahr 2012 hatte der Arbeitskreis Beratungsprozesse erste Beratungsstandards zur Diskussion gestellt. So wurde eine Beratungslandkarte zu Risikoabsicherung und Vermögensaufbau entwickelt. Auf seinem Software-Workshop in Berlin hat der Arbeitskreis gleich acht neue Beratungsleitfäden vorgestellt, die den Beratungsprozess systematisieren und gleichzeitig möglichst haftungssicher gestalten sollen.
Die Leitfäden decken verschiedene Beratungsanlässe wie den Kauf einer Immobilie oder eines PKW, Heirat, Nachwuchs, Umzug oder Scheidung ab. Vermittler können die Leitfäden heute schon auf der Internetseite des Arbeitskreises herunterladen und für ihre tägliche Arbeit nutzen.
IT-Anbieter ziehen mit
Um eine Marktdurchdringung zu erreichen, ist ein aktuelles Ziel des Arbeitskreises, dass die Beratungssystematik und Beratungsleitfäden auch Eingang in Tarifierungs- und Beratungssoftware sowie Maklerverwaltungsprogramme (MVP) finden.
Dem Arbeitskreis zufolge, haben an der Fachtagung in Berlin führende MVP-Anbieter, Versicherer, Pools sowie weitere Softwarehersteller teilgenommen. Einige Teilnehmer signalisierten demnach spontan ihre Bereitschaft, an einer konsortialen Entwicklung von Software mitzuarbeiten, welche die technische Implementierung von Beratungslandkarte und Beratungsleitfäden unterstützt.
Technische Umsetzung möglich
„Die Beratungsleitfäden lassen sich aus meiner Sicht sehr gut im AMS.4 mit dem Beratungsbaustein „Prozesse & Workflows“ umsetzen“, kommentiert Marc Rindermann, Vorstand der auf Maklersoftware spezialisierten Ass Finet AG. „Wir wollen dazu beitragen, die Brancheninitiative zum Erfolg zu führen.“
Entscheidend für eine erfolgreiche IT-Umsetzung sei, dass die Initiatoren auch die Bipro (Brancheninitiative Prozessoptimierung) im Boot habe, ergänzt Dirk Müller, Leiter der Softwareentwicklung bei Lutronik. Dann arbeite man gerne mit.
Branchenmitglieder loben konstruktive Zusammenarbeit
Michael Franke, Vorstand der Charta Börse für Versicherungen und Mitglied im Lenkungsausschuss des Arbeitskreises zeigt sich erfreut über die breite Zustimmung: „So positive Reaktionen hatten wir zwar erhofft, aber in diesem Maß nicht erwartet. Wir sind einen deutlichen Schritt auf dem Weg zu konsensfähigen Standards für die Qualitätsberatung vorangekommen.“
Auch die anderen Teilnehmer der Fachtagung lobten demnach die Fortschritte im Arbeitskreis. „Alle Anwesenden waren sehr lösungsorientiert“ , kommentiert Thomas Neuleuf, Bereichsleiter Vertrieb bei der Ideal Versicherung. „Wenn dieser Schwung beibehalten wird, stehen wir vor einer kleinen Revolution in diesem bislang so stark zersplitterten und durch Eigeninteressen geprägten Markt.“
Der Arbeitskreis Beratungsprozesse sieht durch die erfolgreiche Veranstaltung eine weitere Hürde genommen einheitliche Beratungsstandards zu etablieren. (jb)
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