Versicherungsberatung bringt überwiegend unangenehme Themen mit sich: Tod, Krankheit, brennende Häuser. Manchmal entwickeln sich aber Modethemen, bei denen der Kunde nicht mit „klappernden Sargdeckeln“ motiviert werden muss. Berufsunfähigkeit ist so ein Modethema. Leider verdeckt dieses den Blick auf anderes Wichtiges.
Die Haff-Kolumne
Arbeitslosigkeit ist so ein Bereich, der gerne vergessen wird, wenn es um die Einkommensabsicherung geht.
Wohlfühlklima bei den Arbeitnehmern
Die Statistik der Agentur für Arbeit verbreitet seit Monaten ein Wohlfühlklima bei den Arbeitnehmern. Von Vollbeschäftigung ist immer wieder die Rede. Und von Arbeitsagentur-Bezirken, in denen der Markt leer gefegt ist.
Auf den ersten Blick erscheint es so, als sei Arbeitslosigkeit verschwunden. In den Tiefen der Statistik lässt sich die Wahrheit jedoch nicht verstecken. Diese offenbart, dass auch heute noch Monat für Monat bis zu 300.000 Arbeitslosmeldungen eingehen. Auf das Jahr gesehen sind es rund drei Millionen Fälle. Trotz einer kontinuierlich fallenden Arbeitslosenquote ist diese Zahl über die vergangenen Jahre stabil.
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Extrem risikobehaftete Situationen
Aus Sicht der Versicherungslehre könnte man bei den Arbeitslosmeldungen von „Frequenzschäden“ sprechen, die der Arbeitsmarkt mit sich bringt. Im realen Leben sind es extrem risikobehaftete Situationen für Kunden, die mit einem erheblichen Verlust an Einkommen einhergehen können. Denn bis zu 40 Prozent des Einkommens fehlen, wenn ein Haushalt nur mit der Leistung aus der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung auskommen muss.
Ich habe noch keine Statistik gefunden, die belegt, dass der Durchschnittshaushalt diese Lücke füllen oder dauerhaft mit Erspartem überbrücken könnte. Dies führt dazu, dass Rücklagen aufgebraucht, Vorsorge- und Absicherungsverträge gekündigt werden.
Seite zwei: Unbezahlte Rechnungen fatal