Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft Argentinien ist pleite. Die Verhandlungen mit zwei US-Hedgefonds im lange schwelenden Schuldenstreit sind gescheitert.
Nachdem sich Argentinien bis zuletzt geweigert hat, Anleiheschulden in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an die beiden Fonds NML Capital und Aurelius zurückzuzahlen, musste die Regierung in Buenos Aires den zweiten Staatsbankrott nach 2001 verkünden.
Gericht verhindert Tranchen-Lösung
Beide Fonds hatten sich nicht am Schuldenschnitt nach der Pleite in 2001 beteiligt und auf Rückzahlungen der Verbindlichkeiten beharrt. Laut einem Richterspruch hätte Argentinien andere, später emittierte Anleihen nur dann bedienen dürfen, wenn zuvor die Schulden gegenüber den beiden Hedgefonds getilgt worden wären.
Bonität herabgestuft
Bereits vor dem Scheitern der Verhandlungen senkte die US-Ratingagentur Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit Argentiniens auf den Status „teilweiser Zahlungsausfall“. Die Auswirkungen der Pleite auf die internationalen Finanzmärkte wird nach Meinung der meisten Experten als gering eingeschätzt. Dagegen seien die Folgen für die argentinische Wirtschaft fatal, da das Land im zweiten Quartal bereits in die Rezession gerutscht ist und mit einer chronisch hohen Geldentwertung kämpft.
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