Die Koalition will einem Medienbericht zufolge die jahrzehntealte Trennung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung aufbrechen. Davon würden vor allem die privaten Krankenversicherer (PKV) profitieren – sie zahlen bislang deutlich mehr für Medikamente als die gesetzlichen Krankenkassen.
Wie die „Financial Times Deutschland“ (FTD) berichtet, soll die PKV für neue Arzneimittel künftig die gleichen Preise zahlen wie gesetzliche Krankenversicherer (GKV). Die Union wolle im Zuge der Gesundheitsreform außerdem durchsetzen, dass gesetzliche und private Versicherer stärker kooperieren, so der Bericht weiter. Sie sollen demnach nicht nur gemeinsame Geschäftsstellen unterhalten, sondern auch Leistungen für Versicherte zu den gleichen Konditionen einkaufen können.
Konkret beschlossen die Fachleute von CDU, CSU und FDP dem Blatt zufolge, das „Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts“ in einem wichtigen Punkt zu ändern. So sollen Preise für neue Medikamente, die künftig der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen mit den Herstellern aushandelt, auch für private Versicherer gelten.
Bisher zahlen die Privatversicherer weit höhere Preise für Arzneimittel als gesetzliche Kassen, da sie von den zahlreichen staatlichen Preisregeln für Medikamente ausgeschlossen sind. In der Industrie dürfte die Entscheidung für lauten Protest sorgen, da die Privatversicherer für die Arzneiunternehmen besonders lukrative Kunden sind. (hb)
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