EXKLUSIV

Neuer Maklerverbund Ascendia: „Erst am Anfang einer großen Wachstumsgeschichte“

Bernward Maasjost
Foto: PMA
Bernward Maasjost

Cash.-Interview mit PMA-Chef Dr. Bernward Maasjost über die Pläne der neugegründeten Ascendia Gruppe und die Gefahr einer Monopolisierung bei den Maklerpools.

Ihr Maklerpool PMA wurde Ende letzten Jahres das erste Ankerunternehmen in der neugegründeten Ascendia Gruppe und hat die Aktien Ihrer Managementholding Dr. Maasjost & Collegen in die Gruppe eingebracht. Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschlossen?

Maasjost: Der Schritt zum Zusammenschluss mit anderen etablierten Unternehmen in einer leistungsstarken Gruppe ist unsere Wunschlösung, um den unternehmerischen Wirkungskreis zu erweitern. Dieser Weg eröffnet uns erhebliche Potenziale zur Weiterentwicklung mit mehr Investitionsmöglichkeiten in IT, Prozesse und Betreuungskapazität. Zudem stärkt das Handeln im größeren Verbund unsere Marktposition und ermöglicht es uns, bestehende Geschäftsbeziehungen zu intensivieren und neue Chancen zu erschließen. Als starker Kern der Ascendia Gruppe können wir die PMA-Gruppe weiter ausbauen und Arbeitsplätze am Standort Münster sichern. Auch unsere Geschäftsleitung wird im neuen Verbund eine aktive Rolle einnehmen und ihre Expertise zur Gestaltung der nächsten Wachstumsschritte einbringen.

Mit der Regensburger Status GmbH hat sich mittlerweile das zweite Unternehmen angeschlossen. Ascendia-CEO Florian Brokamp hat angekündigt, im Verbund in den kommenden Jahren Großes erreichen zu wollen. Ihr Sohn Felix und Sie sind in der Ascendia Gruppe nach eigenen Angaben “stark investiert“. Wie groß soll Ascendia werden?

Maasjost: Alle Beteiligten gehen davon aus und haben zum Ziel, ein marktrelevanter Player zu werden. Es lässt sich jedenfalls feststellen, dass wir erst am Anfang einer großen Wachstumsgeschichte stehen.

Was bedeutet es für den Wettbewerb und die Wahlfreiheit der Makler, wenn sich immer mehr Pools Ascendia anschließen?

Maasjost: Aus meiner Sicht der Dinge erfordern die Markgegebenheiten gegenüber der heuti-gen Situation schon eine gewisse Konzentration. Aus dieser Konzentration werden sicherlich mehrere starke Marktteilnehmer entstehen und insofern wird der einzelne Makler immer Wahlmöglichkeiten haben.


Das könnte Sie auch interessieren:

Können Sie nachvollziehen, dass manche Makler eine Monopolisierung oder ein Oligopol befürchten? 

Maasjost: Ein Monopol wird es nicht geben und ob es ein Oligopol wird, bleibt abzuwarten. Hier sind sicherlich manche Versicherer nervöser als die Makler, wobei diese Entwicklung durchaus auch Vorteile für viele Marktteilnehmer bringen kann. Es geht, wie so oft in dieser Branche, um ein gutes Miteinander.

Wie groß wird der Pool-Markt in fünf Jahren noch sein?

Maasjost: Es wird immer noch eine größere Anzahl an Pools geben. Wie schnell und wie stark die Konzentration ausfallen wird, vermag aktuell niemand seriös vorauszusagen.

Im Herbst hat HDI aufgrund des allgemein hohen Kostendrucks das Neugeschäft mit privaten Kfz-Versicherungen über die Pools eingestellt. Erwarten Sie, dass weitere Versicherer diesem Beispiel – unabhängig von der Versicherungssparte – folgen werden?

Maasjost: Manche Märkte sind für Versicherer sicherlich schwieriger als andere. Dies und auch die Gegebenheiten, die wir gerade für die Pools erörtert haben, werden auch dort die Konzentrationsbewegungen verstärken. Die Frage lautet doch: Muss jeder Versicherer alles anbieten? 

Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments