Asiatische Anleihen bieten große Renditechancen

Chinas Anleihemarkt ist mittlerweile zum drittgrößten der Welt geworden. Die Renditen liegen deutlich über dem Niveau von vielen Industriestaaten.

Chinesische Anleihen bieten attraktive Renditen.
Chinesische Anleihen bieten attraktive Renditen.

Doch trotz dieser und weiterer beeindruckender Fakten sind Anleihen aus China an den Kapitalmärkten massiv unterrepräsentiert. Anleger sollten sich deshalb rechtzeitig positionieren und asiatische Anleihemärkte in ihr Portfolio aufnehmen. Speziell chinesische Anleihen – in Renminbi, oder kurz RMB, denominiert – bieten ein attraktives Risiko-Rendite-Profil.

„China und seine Märkte öffnen sich“, sagt Geoffrey Lunt, Senior Product Specialist, Asian Fixed Income bei HSBC Global Asset Management (Hongkong). Denn die Einschränkungen des Zugangs für ausländische Investoren zum RMB-Anleihemarkt auf dem chinesischen Festland, dem sogenannten Onshore-RMB-Markt, sind zuletzt deutlich gelockert worden. Daneben gewinnt aber auch der Markt für Offshore-RMB-Anleihen – festverzinsliche Wertpapiere, die außerhalb des chinesischen Festlandes in der chinesischen Währung begeben werden – an Bedeutung.

Auch andere Länder bieten Chancen

Doch nicht nur China, sondern die asiatischen Anleihemärkte generell bieten interessante Chancen. „Asiatische Fixed-Income-Anlagen haben das Potenzial, die etablierten Märkte outzuperformen“, sagt Lunt, der überzeugt ist, dass Asien die am stärksten wachsende Region der Weltwirtschaft bleibt mit sich immer weiter entwickelten Anleihemärkten. Und auch die makroökonomischen Daten sind attraktiv. Mit Ausnahme von Japan ist die Verschuldung von Unternehmen und Staaten im Vergleich zu westlichen Ländern viel geringer. Außerdem ist das Wachstum in Asien deutlich höher als in anderen Kontinenten: China dürfte in diesem Jahr um rund 6,5 Prozent wachsen, Indien um 7,5 Prozent, in Indonesien und Malaysia liegt das BIP-Wachstum den Prognosen zufolge bei immerhin 4,9 beziehungsweise 4,4 Prozent.

Indexaufnahme wird Nachfrage antreiben

„Der asiatische, allen voran der chinesische Markt ist viel zu groß, um von Investoren weiter ignoriert zu werden“, sagt Lunt. Zwar weist der chinesische Onshore-Markt eine Marktkapitalisierung von rund 6,5 Billionen US-Dollar auf (nur Japan mit 9,8 Billionen US-Dollar und die USA mit 40,5 Billionen US-Dollar sind größer), doch bislang ist China in globalen Anleiheindizes gar nicht vertreten. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich das ändert und RMB-Anleihen in nächster Zeit in die globalen Benchmarks aufgenommen werden.

Den Berechnungen der HSBC-Experten zufolge könnte die Gewichtung chinesischer Bonds in Emerging-Markets-Bond-Indizes je nach Index-Anbieter auf bis zu 50 Prozent bis 2020 ansteigen. In globalen Anleihe-Indizes dürfte die Gewichtung künftig bei bis zu fünf Prozent liegen. Die Nachfrage nach chinesischen Bonds würde entsprechend weltweit stark ansteigen. „Die RMB-Rentenmärkte zählen bereits zu den größten der Welt und werden in den kommenden Jahren zu einer der wichtigsten Anlageklassen für globale Investoren“, sagt Lunt. Denn nicht nur die schiere Größe, auch das Renditepotenzial von aktuell drei Prozent und mehr spreche für ein Engagement. „Denn in einer Welt mit niedrigen Renditen sollten Anleger jenseits der etablierten Märkte nach Mehrerträgen suchen“, erklärt der HSBC-Experte.

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Sehr geringe Korrelation zu anderen Anleihekategorien

Ein weiterer Pluspunkt ist der Aspekt der Diversifikation: RMB-Anleihen haben eine geringe Korrelation zu anderen festverzinslichen Vermögenswerten. Der Onshore-Markt beispielsweise weist zu US-Treasuries einen Wert von 0,19 auf, zu Euro-Staatsanleihen sind es sogar nur 0,06, was auf jeweils äußerst geringe Zusammenhänge der Kursentwicklungen schließen lässt. (tr)

Foto: Shutterstock

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