„Asiatische Börsen schneiden besser ab“

Dr. Peter Fischer, Vorstand der Gamax Management AG, über die Highlights im Portfolio seines von Jan Ehrhardt gemanagten Asienfonds und die glänzenden Aussichten in Fernost.

gamax peter fischer

Cash.: Welche Regionen haben Sie im Visier?

Fischer: Die wichtigste Anlageregion des Gamax Maxi Fonds Asien International ist China, gefolgt von Südkorea und Malaysia. Ebenso ist der Fonds, wenngleich in etwas geringerer Gewichtung, in ausgewählte Titel aus Australien, Japan, Singapur, Taiwan und Indonesien investiert. In Bezug auf die Branchen werden generell Unternehmen favorisiert, die von der aufstrebenden Binnenkonjunktur in China und anderen asiatischen Staaten profitieren. Titel aus dem Konsumbereich, sowohl zyklischer wie auch nicht-zyklischer Konsum, sind derzeit ein elementarer Bestandteil des Fondsvermögens. Auch ausgewählte Werte aus dem Immobilien- und Finanzsektor sowie aus den Bereichen Telekommunikation, Pharma und Technologie finden sich im Anlageportfolio wieder.

Cash.: Welche Gesellschaften sind dabei besonders aussichtsreich?

Fischer: Unsere größten Positionen sind derzeit der Mobilfunkanbieter Axiata Group, die Immobilientitel Hopewell Holding und Great Eagle, der chinesische Vitamin- und Medikamentenhersteller China Pharmaceutical und der Finanzwert Ara Asset Management. Eine herausragende Performance zeigten bereits Axiata Group und Ara Asset Management, welche sich seit Jahresanfang in lokaler Währung um 43 Prozent beziehungsweise 57 Prozent verteuerten und somit einen erfreulichen Beitrag zur Performance des Fonds lieferten. Die meisten asiatischen Märkte notieren im bisherigen Jahresverlauf in Lokalwährung im negativen Bereich. Mit am besten haben sich in 2010 bisher die indonesische und die thailändische Börse entwickelt, enttäuschend hingegen ist die Wertentwicklung des japanischen und chinesischen Aktienmarktes.

Cash.: Warum berücksichtigen Sie überhaupt Japan im Portfolio?

Fischer: Japan ist führende Industrienation Asiens, hat aber zuletzt seinen Platz als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt an China verloren. Einige japanische Unternehmen gelten als hochinnovativ und zählen auf Ihren Gebieten zu den Weltmarktführern. Wenn das Marktumfeld für Produkte dieser Gesellschaften günstig ist und zudem auch die fundamentalanalytischen Bewertungen der entsprechenden Titel überzeugen können, werden diese auch konsequenterweise in den Kreis möglicher Portfoliokandidaten aufgenommen. Generell aber ist die Anlageregion Japan im Gamax Asien untergewichtet, da das Land unter einem großen strukturellen Anpassungsdruck steht, um im Wettbewerb mit den aufstrebenden asiatischen Nachbarstaaten mitzuhalten. Derzeit leidet die exportorientierte japanische Volkswirtschaft zudem unter dem starken Yen.

Cash.: Wie eng ist die japanische Wirtschaft mit den asiatischen Schwellenländern verknüpft?

Fischer: In den letzten Jahren hat sich vor allem die Bedeutung Chinas für Japan erhöht. 2009 gingen 54 Prozent der japanischen Exporte nach Asien (ohne Vorder- und Zentralasien), davon 19 Prozent allein nach China. Bei den 2009er Importen Japans betrug der Anteil Asiens an den Gesamtimporten 45 Prozent und derjenige Chinas 22 Prozent. China hat sich damit 2009 an die erste Stelle der japanischen Handelspartner geschoben.

Wie sich das Reich der Mitte künftig entwickelt und was das für seinen Aktienmarkt bedeutet, lesen Sie auf Seite 2.

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