Asiatische Investoren drängen ins Ausland

Nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International investieren asiatische Kapitalgeber vermehrt im Ausland. Immobilien in Randlagen sind besonders gefragt.

China investiert vermehrt in ausländische Immobilien. Laut Colliers International stiegen die Auslandsinvestitionen in 2013 auf neun Milliarden US-Dollar.

Laut dem Beratungsunternehmen Colliers International investieren asiatische Kapitalgeber vermehrt in den USA, Australien und Europa. Die Investitionssumme im Ausland stieg demnach von rund einer Milliarde US-Dollar Anfang zu Beginn des Jahrhunderts auf über 30 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013.

„Neben der wachsenden globalen Liquidität begründet sich das Investitionswachstum asiatischer Investoren im Ausland sowohl auf internen als auch externen Faktoren“, erklärt Ignaz Trombello, Head of Investment bei Colliers International.

„Die wichtigsten externen Faktoren sind die höheren Renditen auf den US-amerikanischen und europäischen Märkten, das aufgrund wirtschaftlicher Erholung entstandene dortige Wachstumspotenzial und die Attraktivität von Immobilien in den so genannten Gateway-Städten in den USA, Europa und Australien. Bei den internen Faktoren spielen die für dieses Jahr anvisierten Maßnahmen der Regierungen von Hong Kong und Singapur eine Rolle, mit denen der Überhitzung auf dem Immobilienmarkt begegnet werden soll, sowie die Lockerung der Gesetzesvorgaben asiatischer Länder bei Immobilieninvestitionen im Ausland.“

Investoren aus China und Singapur expandieren am stärksten

Investoren aus China und Singapur bilden laut Colliers International die größte Gruppe bei Immobilientransaktionen außerhalb Asiens. „Die chinesischen Auslandsinvestitionen schossen in die Höhe und erreichten 2013 die Rekordsumme von neun Milliarden US-Dollar. Wir gehen davon aus, dass sich immer mehr chinesische Immobilieninvestoren auf das Ausland fokussieren, um den Anforderungen ihrer lokalen Kunden gerecht zu werden“, weiß Trombello.

Auch südkoreanische Investoren seien vermehrt im Ausland aktiv. In 2013 stiegen die ausländischen Immobilieninvestitionen um mehr als die Hälfte. Der nationale Pensionsfonds aus Seoul wird nach Einschätzung von Colliers International zukünftig weiterhin im Ausland investieren, um die Gesamtrenditen zu steigern. Auch hier wurde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die es südkoreanischen Investoren erleichtert, ausländische Immobilien zu erwerben.

Randlagen werden beliebter

Laut dem Colliers-Report investieren Asiaten seit 2000 intensiv in Core-Immobilien in London und Sydney. Vor der weltweiten Finanzkrise wurde zudem auch in andere europäische Städte wie Paris, München und Madrid investiert.

Das Immobilienberatungsunternehmen prognostiziert, dass sich asiatische Investoren zukünftig vermehrt auf periphere Lagen großer Metropolen konzentrieren. Dazu könnten beispielsweise East London und Downtown Manhattan gehören, da dort die Immobilienpreise attraktiver sind als in den A-Lagen der Städte.

Interesse an Gewerbeimmobilien wächst

Während asiatische Kapitalgeber zu Beginn ihrer Auslandsengagements Wohnimmobilien fokussierten, stieg mit der allmählichen wirtschaftlichen Erholung und der wachsenden Investitionstätigkeit auch die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien. Büroimmobilien sind zur beliebtesten Asset-Klasse asiatischer Auslandsinvestitionen geworden. Ihr prozentualer Anteil stieg von 45 Prozent im Jahr 2001 auf 60 Prozent im Jahr 2013. (st)

Foto: Shutterstock

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