Investoren aus Asien haben im Jahr 2014 weltweit rund 23 Prozent mehr Kapital in Gewerbeimmobilien investiert als im Vorjahr, teilt die Immobilienberatung CBRE mit. Vor allem der deutsche Markt verbuchte einen deutlichen Zuwachs.
Investoren aus dem asiatischen Raum nehmen zunehmend weltweite Immobilieninvestments in den Fokus. Nach Angaben von CBRE investierten sie in 2014 weltweit insgesamt 40 Milliarden US-Dollar in Gewerbeimmobilien. Dies entspreche einem Anstieg um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Während im Jahr 2013 in erster Linie Büroimmobilien in den sogenannten Gateway Cities im Fokus von asiatischen Investitionen standen, ist die geographische und sektorale Diversifizierung im Jahr 2014 deutlich breiter“, erläutert Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE. Vor allem auf dem deutschen Markt habe sich die Investmentaktivität asiatischer Investoren von 984 Millionen US-Dollar im Jahr 2013 auf 2,373 Milliarden US-Dollar in 2014 erhöht.
London an erster Stelle, andere Metropolen holen auf
London war mit einem Anteil von 17 Prozent laut CBRE das bevorzugte Ziel asiatischer Investoren, während Büroimmobilien die präferierte Assetklasse darstellten.
Dahinter folgten Städte wie Tokyo mit neun Prozent, Sydney mit fünf Prozent sowie Shanghai und New York mit jeweils vier Prozent. Insgesamt sei der Anteil der Top 5-Standorte am gesamten Investitionsvolumen von 59 Prozent in 2013 auf 39 Prozent in 2014 gesunken.
„Hieran ist erkennbar, dass asiatische Investoren ihren Fokus nicht mehr nur auf die Top-Standorte legen“, so Klein. „Städte wie Paris, Los Angeles, San Francisco und Washington werden zunehmend attraktiver.“
Europa bevorzugte Zielregion
Der Immobilienmarkt in der Region EMEA (Europe, Middle East and Africa) weist mit einem Anteil von 13,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 nach Aussage von CBRE weltweit nach wie vor das höchste Volumen für asiatisches Kapital auf.
Das eingesetzte Kapital in dieser Region habe um mehr als 50 Prozent höher gelegen als die Investitionen auf dem gesamten amerikanischen Markt, der 2014 ein Volumen von 8,9 Milliarden US-Dollar verzeichnete.
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Neben dem signifikanten Anstieg in Deutschland sei das Wachstum des eingesetzten asiatischen Kapitals auch in Spanien erheblich gewesen. Dort betrug das Investitionsvolumen 522 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg um 100 Prozent im Vergleich zu 2013 entspreche. Auch der italienische Immobilienmarkt habe mit einem Volumen von 451 Millionen US-Dollar in 2014 ein deutliches Wachstum verbucht.
Büroimmobilien am beliebtesten – gefolgt von Hotels
Mit einem Anteil von 54 Prozent (2013: 68 Prozent) investierten im Jahr 2014 asiatische Investoren das meiste Kapital in die Assetklasse Büroimmobilien. Danach folgen Hotelimmobilien mit einem Anteil von 16 Prozent.
Mit insgesamt 11,9 Milliarden US-Dollar kam der größte Teil des asiatischen Kapitals nach Aussage von CBRE aus Singapur. Dahinter folgten China (8,1 Milliarden US-Dollar), Hongkong (6,3 Milliarden US-Dollar), Malaysia (2,1 Milliarden US-Dollar) und Taiwan (1,6 Milliarden US-Dollar).
„Asiatische Investoren interessieren sich zunehmend für den europäischen Markt“, bilanziert Klein. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt und Investoren mit ihrem Kapital in weitere europäische Städte vordringen und in ein breiter gelagertes Anlageportfolio investieren, das mehr und mehr Assetklassen umfasst.“ (bk)
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